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Jerusalem Marathon: Ein Lebenszeichen der Heiligen Stadt

JERUSALEM, 18.03.2016 (FJ) – Rund 25.000 Läufer aus 62 Ländern haben heute am sechsten Jerusalem-Marathon teilgenommen. Mehrere Tausend Polizisten und private Sicherheitsdienste sorgten für die Sicherheit der Sportler. Die international beachtete Veranstaltung war ein wichtiges Zeichen für die von Terroranschlägen heimgesuchte israelische Hauptstadt: Das öffentliche Leben geht weiter, Großereignisse werden nicht aus Furcht vor Anschlägen abgesagt.

Der Jerusalem-Marathon ist in der internationalen Läuferszene beliebt, trotz der schwierigen, hügeligen Strecke. Denn die Läufer passieren historische Stätten, „die die 3000-jährige Geschichte von Jerusalem aufleuchten lassen“, wie es auf der Webseite der Veranstalter heißt. So führt die Strecke an der Altstadt entlang, die Teilnehmer passieren auch den Zionsberg, die Knesset und den Ölberg.

Schnellster war der 25-jährige Kenianer Kipkosgei Shadrack in 2:16:33 Minuten.

Für die Jerusalemer ist das jährliche Lauferlebnis indes nicht nur ein Grund zur Freude: zahlreiche Hauptstraßen waren stundenlang gesperrt, was zu einem mittleren Verkehrschaos führte. Die Stadt war belagert von Sicherheitskräften, freiwilligen Helfern, Sportlern und deren Fans. Neben der klassischen 42-Kilometer-Strecke wurden auch ein Halbmarathon, 10- und 5-Kilometer-Läufe angeboten, sowie ein „Familienlauf“ von 1,7 Kilometern Länge. Mehrere Musikgruppen sorgten entlang der Strecke für Volksfeststimmung.

Positive Schlagzeilen erhofft

Vom Marathon erhofft sich die Jerusalemer Stadtverwaltung positive Schlagzeilen, nachdem die Hauptstadt in den vergangenen Monaten immer wieder das Ziel von Anschlägen palästinensischer Terroristen war. „Dieser Marathon wird zu einem globalen Event“, freute sich Bürgermeister Nir Barkat, selbst ein begeisterter Läufer, der alljährlich am Halbmarathon teilnimmt. Zwar seien die Kosten für die Veranstaltung hoch, doch die Wirtschaft der Stadt profitiere von den Besuchern aus aller Welt. Die weiteste Anreise hatte eine 160-köpfige Läufergruppe aus China.

Jüdisch-Arabisches Läuferteam

Unter den diesjährigen Teilnehmern war auch eine Gruppe „Läufer ohne Grenzen“, einer Sportlergruppe, in der Juden und Araber zusammen trainieren und an Wettkämpfen teilnehmen. Israel Hass, der Manager der Gruppe, erklärte gegenüber den israelischen Medien, die gemeinsame Teilnahme am Marathon sei in diesem Jahr besonders wichtig. Es gehe darum zu zeigen, dass ein friedliches Nebeneinander möglich sei.

Foto: Flash 90 / Nati Shohat

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