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Bombenanschlag in Istanbul: Drei Israelis getötet

ISTANBUL / JERUSALEM, 19.03.2016 (FJ) – Bei dem Bombenanschlag, der am Samstag das Zentrum von Istanbul erschüttert hat, sind drei israelische Staatsbürger ums Leben gekommen, elf weitere wurden zum Teil schwer verletzt. Fünf Verletzte wurden in der Nacht zum Sonntag mit Ambulanzflugzeugen des israelischen Rettungsdienstes nach Israel geflogen (Foto). Ministerpräsident Benjamin Netanjahu kündigte eine Untersuchung an, um zu klären, ob der Attentäter gezielt Israelis im Visier hatte.

Opfer gehören zu Reisegruppe

Bei den getöteten Israelis handelt es sich um Yonathan Suher (40), Simha Dimri (60) und Avraham Goldman (70). Suher und Goldman besaßen neben der israelischen auch die amerikanische Staatsbürgerschaft. Sie waren Teil einer 14-köpfigen Gruppe, die eine kulinarische Reise durch die Türkei gebucht hatte. Eine der Leichtverletzten aus Israel, Naama Peled, berichtete nach dem Anschlag Journalisten, sie sei mit der Gruppe ihrer Landsleute unterwegs gewesen, „als der Attentäter direkt bei uns explodierte.“ Sie sei diejenige, die mit den geringsten Verletzungen davongekommen sei.

Mindestens fünf Menschen kamen bei dem Selbstmordanschlag ums Leben, darunter der Attentäter. 36 wurden verletzt. Von ihnen sind nach Angaben des türkischen Gesundheitsministeriums sieben in einem kritischen Zustand.

Der Anschlag ereignete sich an der Istiklalstraße, einem beliebten Einkaufsviertel und Fußgängerzone in der Nähe des bekannten Taksimplatzes im Zentrum der Bosporus-Metropole. Trotz der jüngsten Spannungen zwischen Israel und der Türkei ist Istanbul ein beliebtes Reiseziel für Touristen aus dem Heiligen Land.

Hoffe dass die Israelis sterben“

Für Empörung sorgte eine Mitteilung von Irem Atkas, einer Mitarbeiterin der türkischen Regierungspartei AKP, auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. Kurz nach dem Attentat schrieb sie: „Ich hoffe, dass alle bei dem Attentat verletzten Israelis sterben werden.“ Nach heftigen Protesten wurde der Tweet entfernt. Türkischen Medienberichten zufolge soll Atkas entlassen werden.

Mittlerweile verdichten sich die Hinweise, dass der Islamische Staat (IS) hinter dem Terroranschlag steckt. Der Attentäter soll ein 33 Jahre alter Türke sein, der für den IS kämpfte.

Erst am vergangenen Sonntag hatte es einen Anschlag in der türkischen Hauptstadt Ankara mit 37 Toten gegeben. Zu dieser Explosion hatte sich eine Splittergruppe der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK bekannt.

Foto: Magen David Adom Screenshot

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