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Kopfschuss: Israelischer Soldat tötet „wehrlosen“ Terroristen

HEBRON, 24.03.2016 (FJ) – Die israelische Armee hat einen Soldaten festgenommen, der in Hebron einen palästinensischen Terroristen durch einen Kopfschuss getötet hat. Der Palästinenser lag bewusstlos auf der Straße. Die Armee verurteilte den Vorfall als „sehr schwerwiegend“ und kündigte eine umfassende Untersuchung an.

Der getötete Palästinenser war einer von zwei Terroristen, die am Morgen auf einen israelischen Soldaten eingestochen hatten, der leicht verletzt wurde. Kameraden des Opfers schossen beide Attentäter nieder. Einer war offenbar sofort tot; der andere lag bewusstlos auf der Straße. Ein Video zeigt, wie einige Zeit später ein Soldat sein Gewehr anlegt und dem Mann in den Kopf schießt.

Nach palästinensischen Angaben handelt es sich bei den beiden getöteten Palästinensern um zwei 21 Jahre alte Männer. Die Palästinensische Autonomiebehörde warf Israel „Kriegsverbrechen“ vor. Die Terror-Organisation Hamas gab bekannt, die beiden Attentäter hätten ihr nahe gestanden, und sprach von der „Hinrichtung“ der 21-Jährigen.

Der Rechtsanwalt des beschuldigten Soldaten erklärte in einer Stellungnahme, der Terrorist habe sich noch bewegt, es sei zu befürchten gewesen, dass er einen Sprengsatz oder Waffen unter seiner Jacke verborgen hatte.

Israels Ministerpräsident Netanjahu und Verteidigungsminister Ya’alon unterstrichen, der Vorfall verstoße gegen die Werte Israels und seiner Armee. Der Anwalt des Beschuldigten warnte hingegen vor einer Vorverurteilung und bat darum, das Ergebnis der Untersuchung durch die Militärpolizei abzuwarten.

Israel war in den vergangenen Monaten von den USA und Europa kritisiert worden, weil die Sicherheitsbehörden die meisten angreifenden Terroristen sofort getötet hatten. Schweden warf Israel sogar vor, Hinrichtungen ohne Gerichtsurteile zu vollstrecken. Seit Beginn der Gewaltwelle durch meist junge Araber kamen in den vergangenen sechs Monaten 29 Israelis und vier Ausländer ums Leben. Rund 190 Palästinenser starben, etwa zwei Drittel bei der Ausübung ihrer Tat, die übrigen bei Auseinandersetzungen mit israelischen Truppen.

Das Video aus Hebron, das von der Organisation „btselem“ veröffentlicht wurde, hat sich in den sozialen Netzwerken rasch verbreitet und wurde von Nachrichtensendern aus aller Welt aufgegriffen.

Foto: btselem-Video/Screenshot

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