Erdan stoppt Rückführung der Leichen von Terroristen nach Vorfall bei Beerdigung
JERUSALEM, 25.05.2016 (FJ) – Die Beerdigung des Terroristen Alaa Abu Jamal aus dem Jerusalemer Viertel Jabel Mukaber hat sich in der Nacht auf Dienstag zu einer Art Demonstration verwandelt, die von Hass und Hetze angetrieben wurde. Rund 200 Einwohner aus dem Osten Jerusalems versammelten sich außerhalb des Friedhofs und riefen laut „Allahu Akbar“ (Gott ist groß) und „In Blut und Geist werden wir dich rächen, Shahid (Märtyrer)“.
Mehrere Terroristen hatten im vergangenen Oktober bei fünf Attentaten drei Menschen getötet und über zwanzig verletzt. Als Reaktion auf den Vorfall bei der Beerdigung von Abu Jamal wies der Minister für öffentliche Sicherheit, Gilad Erdan, die Polizei an, die Leichname der Terroristen nicht wie geplant zu den Familien zurückzubringen, damit diese sie selbst begraben können.
„Mir wurden soeben die empörenden Bilder von der Bestattung gestern Abend in Ost-Jerusalem gezeigt, bei der die von der Polizei festgelegten Bedingungen verletzt und die von den Familien eingegangen Verpflichtungen gebrochen wurden“, verkündete Erdan. „Die Familien der Terroristen haben das Oberste Gericht belogen. Es ist eine Schande, dass das Gericht ihnen geglaubt und die Polizei unter Druck gesetzt hat, die Körper der Verstorbenen am Ramadan zurückzubringen.“
Polizei hielt die Menge davon ab, auf den Friedhof zu stürmen
Im Gegensatz zu Erdan, der behauptet, die Familie habe ihre Verpflichtungen gebrochen, erklärte die Polizei, dass die Verwandten die Vereinbarungen eingehalten hätten. Wie ausgemacht wären die 40 erlaubten Personen auf dem Friedhof vor Ort gewesen. Die Hassgesänge hätten stattdessen draußen stattgefunden, als der Leichnam von der Moschee zum Friedhof gebracht wurde. Darüber hinaus hätten Grenzpolizisten, die in der Nähe waren, die Menge davon abgehalten, den Friedhof zu betreten.
Abu Jamal hatte den 60-jährigen Rabbiner Yeshayahu Krishevsky im Oktober vergangenen Jahres auf der Malkhei-Yisrael-Straße in Jerusalem bei einem Angriff ermordet. Nachdem der Mitarbeiter einer Telefongesellschaft mehrere wartende Fußgänger an einer Bushaltestelle angefahren hatte, verließ er sein Auto und schlug mit einem Beil auf seine verletzten Opfer ein, bis er von einem Wachmann erschossen wurde.
Die Polizei hatte den Transport der Leichen zu den Familien sechs Monate lang verzögert, bis mit den Verwandten Vereinbarungen getroffen waren, nach denen die Beerdigungen mit einer kleinen Anzahl Menschen spät in der Nacht gehalten werden würden. Mit diesem Übereinkommen sollten eben solche Geschehnisse – geprägt von Hass und Hetze – vermieden werden, die andere möglicherweise ermutigen, ähnliche Angriffe auszuführen.
Zunächst hatten die Familien behauptet, der Grund dafür, dass die Polizei die Körper der Verstorbenen nicht zu ihnen zurückbringen würde, sei Rache und nicht die Angst vor weiterer Hetze.
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