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Israel gibt die Leichen von Hamas-Terroristen nicht mehr zurück

JERUSALEM, 02.01.2017 (FJ) – Israel wird die Leichen von Hamas-Terroristen nicht mehr zu deren Familien zurückführen, sondern sie stattdessen selbst begraben. Das hat das israelische Sicherheitskabinett am Sonntag beschlossen.

Mit dieser Entscheidung soll erneut der Druck auf die palästinensische Terrorgruppe erhöht werden, zwei israelische Zivilisten und die Leichen von zwei Soldaten in deren Heimat zurückzubringen.

Die in Gaza regierende Hamas hält derzeit die Überreste der Soldaten Sgt. Oron Shaul und Lt. Hadar Goldin zurück, die 2014 im Gaza-Krieg getötet wurden. Außerdem vermuten die israelischen Behörden, dass die Gruppe die Israelis Avraham Mengistu und Juma Ibrahim Abu Anima festhält. Mengistu, ein Jude äthiopischer Abstammung, und der Beduine Anima waren beide geistig erkrankt und hatten unabhängig voneinander aus eigenem Antrieb die Grenze zum Gazastreifen passiert.

Der Beschluss des Sicherheitskabinetts folgte auf die Veröffentlichung eines Videos der Hamas. Darin wird spöttisch eine Scheingeburtstagsfeier für Shaul gehalten. Obwohl die israelische Armee davon überzeugt ist, dass Shaul und Goldin im Krieg 2014 ums Leben kamen und die Hamas deren Leichen festhält, hat die Gruppe nie den Tod der Soldaten zugegeben.

Diese Entscheidung ist zu wenig und zu spät“

„Das politische Sicherheitskabinett hat über den Umgang mit den Leichen von Hamas-Terroristen diskutiert und beschlossen, dass diese nicht zurückgeführt, sondern bestattet werden“, heißt es in einer Erklärung von Premierminister Benjamin Netanjahu. Später heißt es, es gebe einen „Aktionsplan“ darüber, wie man die Leichen der israelischen Soldaten zurückbekommen könne. Details wurden nicht veröffentlicht.

Die Familien der vermissten Soldaten reagierten unbeeindruckt auf den Beschluss. Man werde nicht diejenigen loben, „die zu spät und zu wenig agieren“, erklärte die Familie Goldin. Die Angehörigen von Shaul forderten, der Plan von Netanjahu müsse nicht nur auf dem Papier stehen, sondern von nun an aktiv umgesetzt werden.

 

Foto: Herzl Shaul, der Vater des vermissten Soldaten Oron Shaul, protestiert vor Netanjahus Residenz in Jerusalem und fordert die Rückführung der Leiche seines Sohnes aus den Händen der Hamas. Quelle: Flash90/Yonatan Sindel

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