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Armee widerruft 4000 Freistellungen von Ultraorthodoxen

JERUSALEM, 01.08.2016 (FJ) – Die israelische Armee hat 4000 Freistellungen vom Militärdienst widerrufen, da die säkulare Lebensweise der freigestellten ultraorthodoxen Männer ans Licht kam.

Laut einem leitenden Beamten der israelischen Armee sei bei vielen Ultraorthodoxen zwischen 17 und 24 Jahren, die für das Thorastudium von der Wehrpflicht freigestellt wurden, ein säkularer Lebensstil entdeckt worden.

Jene jungen Männer würden nicht die Voraussetzung erfüllen, nach der sie 45 Stunden pro Woche an einer Jeschiwa (jüdische Hochschule) studieren sollten. Eine Prüfung des Bildungsministerium hätte das entdeckt. Folglich verlieren die 4000 Männer ihren Status als Jeschiwa-Student und werden zum Wehrdienst einberufen. Einige hätten ihren Dienst sogar schon begonnen.

Laut der Armee hätten bereits Hunderte Widerspruch gegen die Entscheidung erhoben und Nachweise vorgelegt, nach denen sie die Kriterien eines Jeschiwa-Studenten erfüllten. Deren Freistellungen seien wieder eingeführt worden.

Das israelische Militär hatte die Social-Media-Seiten der ultraorthodoxen Jugend durchkämmt und Fotos auf Facebook entdeckt, die einen säkularen Lebensstil zeigen. Die Männer hätten Bilder vom Strand in „unsittlicher“ Kleidung, vom Feiern am Wochenende oder in Gesellschaft von jungen Frauen ins Internet gestellt.

„Wir geben jedem Zeit und Raum zu studieren. Aber wir haben viele entdeckt, die als Jeschiwa-Studenten registriert sind, aber ihren Aufgaben nicht nachkommen. Heutzutage können wir Menschen leicht auf Facebook erreichen und so recherchieren“, erklärte ein Armeesprecher. Sich fälschlicherweise als Jeschiwa-Student auszugeben sei eine Straftat. Man hätte jedoch darauf verzichtet, eine Beschwerde bei der Polizei einzureichen. „Dass der Studentenstatus widerrufen wird und die Männer beim Militär dienen, reicht uns“, fuhr der Sprecher fort.

 

 

Foto: Flash90  (Ultraorthodoxe protestieren gegen Militärpflicht von Jeschiwa-Studenten)

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