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Ikea wegen Katalog ohne Frauenbilder in der Kritik

JERUSALEM,, 22.02.2017 (FJ) – Um Ultraorthodoxe als Kunden zu gewinnen, hat Ikea einen Katalog herausgegeben, in dem keine Frauen und Mädchen auf den Bildern zu sehen sind. Dafür steht das schwedische Möbelhaus jetzt massiv in der Kritik.

Ikea brachte zwei unterschiedliche Möbelkataloge heraus. Einen für weltliche Israelis, der junge Männer und Frauen im Gespräch zeigt. Zusätzlich erschien ein Werbeheft für die ultraorthodoxe Gemeinschaft, der ausschließlich orthodoxe Männer und Jungen mit Kipa zeigt – auch wenn es um Familiensituationen geht. Die Broschüre enthält Bücherregale für Thora-Studenten und Klapptische, die für den Einsatz am Schabbat und an den jüdischen Feiertagen gedacht sind.

Unmittelbar nach dem Erscheinen des ultraorthodoxen Katalogs setzte eine Welle der Kritik ein. In Zeitungen und sozialen Medien wurde kritisiert, dass Ikea offenbar nur aus Profitgründen bereit sei, die Gleichberechtigung der Frau über Bord zu werfen. „Wo ist die Mutter auf diesem Bild hin?“, fragte ein Nutzer im Internet.

Ikea hat sich mittlerweile entschuldigt

Auch die Konzernzentrale in Schweden distanzierte sich von der Publikation. „Die Marke Ikea steht für Rechtegleichheit“, betonte eine Sprecherin. Die Landesgesellschaften des Möbelhauses dürfen als Ergänzung zum klassischen Katalog eigenständig Marketingmaterial veröffentlichen.

Das Produkt sei „speziell für die Haredi-Gemeinschaft angefertigt“, teilte Shuky Koblenz mit, der zuständige Manager von Ikea in Israel. Man habe ultraorthodoxe Juden, die rund zehn Prozent der israelischen Bevölkerung ausmachen, als Kunden gewinnen wollen. Mittlerweile entschuldigte sich Koblenz jedoch für die Broschüre. Er räumte ein, dass der Katalog „nicht dem entspricht, wofür Ikea steht“.

 

Foto: Screenshot Titelbild Katalog

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