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Berliner Hotel streicht Israel scheinbar versehentlich von Telefonliste

BERLIN, 12.08.2016 (FJ) – Der jüdische Dokumentarfilmer Claude Lanzmann wirft dem Berliner Nobelhotel „Kempinski“ vor, Israels Vorwahl von der Telefon-Liste gelöscht zu haben.

In der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ berichtete der 90-Jährige von seinem Aufenthalt in dem Hotel. Dort entdeckte er, dass Israel nicht in der Liste mit den Vorwahlnummern für die verschiedensten Länder der Welt aufzufinden war.

Arabische Kunden wollten keine israelische Vorwahl

Lanzmann habe daraufhin einen Mitarbeiter des Hotels nach dem Grund für das Auslassen der israelischen Vorwahl gefragt. Dieser – selbst Jude – schien erfreut über die Nachfrage des Filmemachers. „[…] Es handelt sich bei der Maßnahme um eine bewusste Entscheidung der Direktion des Hotels, gegen die wir leider machtlos sind“, zitiert Lanzmann den Rezeptionisten. Und weiter: „Die Mehrheit unserer Kundschaft sind Araber, und sie haben verlangt, dass Israel gestrichen werde“.

Nach Veröffentlichen der Begebenheit, wies das Hotel die Vorwürfe der Israel-Feindlichkeit zurück. Man könne die Aussagen des Mitarbeiters nicht bestätigen, heißt es in einer Erklärung an die Zeitschrift „Spiegel Online“. Dass Israel nicht auf der Vorwahlliste aufzufinden sei, wäre schlichtweg ein Versehen gewesen und die Nummer sei mittlerweile ergänzt worden. Außerdem entschuldigte sich das Hotel bei Lanzmann für den Vorfall – dieser reagierte bislang nicht.

 

Foto: Flash90/Sophie Gordon

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