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Rassismus? 40 % der israelisch-jüdischen Schüler wollen keinen arabischen Lehrer

JERUSALEM, 09.01.2023 (LS) – Eine neue Umfrage des Levinsky-Wingate Academic Center hat gezeigt, dass 40 % der israelischen Schüler keinen arabischen Lehrer an ihrer Schule haben möchten. An der Umfrage nahmen 201 Oberschüler teil, die eine repräsentative Stichprobe israelisch-jüdischer Schüler der Klassen 10-12 darstellen.

Terror macht Araber unbeliebt

Die Toleranz gegenüber Arabern ist im vorangegangenen Schuljahr ebenfalls zurückgegangen, und zwar von 29,2 % im Jahr 2020-21 nach der Operation „Guardian of the Walls“ auf 22,9 % im Jahr 2021-22. Die Umfrage wurde nach der Welle von Terroranschlägen in Israel im März 2022 durchgeführt.

Eine ultra-orthodoxe Lehrkraft, die an einer säkularen Schule arbeitet, hatte eine viel größere Unterstützung (68 %).

Israelische Schüler lehnen also nicht generell einen Lehrer ab, der anders ist als sie. Sie wollen nicht von einem Araber unterrichtet werden, da sie ihn wahrscheinlich mit Terror assoziieren.

Araber oder Muslime?

Auch wäre es interessant zu erfahren, ob es einen Unterschied gemacht hätte, nach Muslimen und nicht nach Arabern zu fragen. Drusische Araber zum Beispiel werden von jüdischen Israelis respektiert, da sie in der Armee dienen und patriotische Bürger sind.

Hinzu kommt, dass die Ablehnung von Arabern in der Schule nicht nur auf Intoleranz zurückgeführt werden muss. Die Präsenz eines Arabers kann durchaus gefährlich sein, wie sich im April letzten Jahres zeigte, als bekannt wurde, dass einer der muslimischen Terroristen ein Lehrer war.

Schließlich wäre es ebenfalls interessant zu erfahren, wie die Zahlen aussähen, hätte man muslimische Schüler gefragt, ob sie einen jüdischen Lehrer akzeptieren würden.

Titelbild: Rassismus oder Angst? Arabische Lehrer sind bei jüdischen Schülern nicht sehr beliebt. Foto: Hadas Parush/Flash 90.

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