
In palästinensischen Lehrbüchern wird weiterhin Hass und Gewalt gegen Juden gelehrt
JERUSALEM 26.03.2025 (LS) – Das internationale Forschungsinstitut IMPACT-se (Institut zur Überwachung von Frieden und kultureller Toleranz in der Schulbildung) hat einen Bericht veröffentlicht, in dem der kürzlich eingeführte Lehrplan für Schulen im Gazastreifen analysiert wird. Der Lehrplan wurde von der Palästinensischen Autonomiebehörde als Reaktion auf die Kritik nach den Anschlägen vom 7. Oktober und dem darauffolgenden Krieg angeblich reformiert.
Dem Bericht zufolge fördern die neuen Schulbücher trotz internationaler Reformerwartungen weiterhin antisemitische Narrative, verherrlichen Gewalt und feiern sogar die am 7. Oktober begangenen Massenmorde. Ein Treueeid auf den 7. Oktober, die Würdigung von Terroristen, die Kinder ermordet haben, und das Zählen von „Märtyrern“ im Mathematikunterricht – all dies findet sich im neuen, von der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) genehmigten „überarbeiteten“ Lehrplan, der in den Schulen in Gaza eingeführt wurde.
Antisemitische Klischees und Dschihad
Der Bericht deckt auf, dass antisemitische Klischees nach wie vor tief im palästinensischen Lehrplan verankert sind. So werden beispielsweise in einem Geschichtsbuch für die 11. Klasse Juden als diejenigen dargestellt, die die Weltpolitik manipulieren, und es enthält eine Abbildung einer Hand mit einem Davidstern, die den Globus umklammert.
Im selben Lehrbuch wird die jüdische nationale Identität als erfundene Rechtfertigung für die Kolonisierung abgetan. In ähnlicher Weise werden Juden in Materialien aus dem islamischen Religionsunterricht als betrügerisch, unmoralisch und dem Islam von Natur aus feindlich gesinnt dargestellt. Das Konzept des Dschihad als religiöse Pflicht ist ein zentrales Thema im neuen Lehrplan. Schon in jungen Jahren wird den Schülern beigebracht, dass das Martyrium ein Weg zu göttlicher Belohnung ist. So wird beispielsweise in einer Übung zur arabischen Sprache in der 1. Klasse das Wort „Shahid“ (Märtyrer) als Teil des Alphabetisierungsprozesses eingeführt.
In den Landkarten des überarbeiteten Lehrplans wird Israel systematisch ausgelöscht und das gesamte Gebiet als Palästina dargestellt. Im Erdkunde- und Gemeinschaftskundeunterricht werden Städte wie Tel Aviv und Haifa als palästinensisch bezeichnet, wodurch die Vorstellung verstärkt wird, die Existenz Israels sei unrechtmäßig.
EU-Finanzierung
Laut IMPACT-se werfen die Ergebnisse des Berichts Bedenken hinsichtlich der Einhaltung internationaler Bildungsstandards durch die Palästinensische Autonomiebehörde auf.
„Die EU wird nächsten Monat in Brüssel einen hochrangigen Dialog mit der Palästinensischen Autonomiebehörde führen, um die Fortschritte bei den Lehrplanreformen zu bewerten. IMPACT-se wird seine Ergebnisse europäischen Regierungsvertretern vorstellen und sie auffordern, die Palästinensische Autonomiebehörde für die Nichteinhaltung ihrer Verpflichtungen zur Rechenschaft zu ziehen“, erklärte ein Sprecher gegenüber der Jerusalem Post.
Die internationale Gemeinschaft stehe im Zuge der Vorbereitungen der EU auf den bevorstehenden Dialog mit der Palästinensischen Autonomiebehörde vor einer wichtigen Entscheidung: „Ob sie weiterhin ein Bildungssystem finanziert, das den Extremismus schürt, oder ob sie eine echte Lehrplanreform als Voraussetzung für finanzielle Unterstützung fordert.“
Titelbild: Arabische Schüler in Jerusalem erhalten ihre neuen Schulbücher. Foto: Jamal Awad/Flash90