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USA: Beispielloser Rekord-Anstieg antisemitischer Vorfälle nach dem 7. Oktober

JERUSALEM, 13.12.2023 (NH) – Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten verschreibt einen dramatischen Anstieg antisemitischer Vorfälle. Quellen beschreiben die Daten als “historisch”. Seit dem Massaker der Hamas am 7. Oktober und der israelischen Gegenoffensive meldet die “Anti-Diffamierungs-Liga”, kurz ADL, einen Antisemitismus-Anstieg von 337%. Die von der Organisation veröffentlichte Zahlen dokumentieren seit Ausbruch des Krieges mehr als 2.000 antisemitische Vorfälle in den Vereinigten Staaten.

Schockierende Zahlen

Die Vorfälle in den USA erreichen in den letzten zwei Monaten ein erschreckendes Rekordhoch. Jetzt teilte die “Anti-Diffamierungs-Liga” mit, zwischen dem 7. Oktober und dem 7. Dezember seien insgesamt 2.031 antisemitische Vorfälle verzeichnet worden – die Höchstzahl seit dem der Verband im Jahr 1979 begann, den Antisemitismus im Land zu verfolgen. Im gleichen Zeitraum im Vorjahr wurden 465 Vorfälle notiert. Die Daten weisen auf einen erschreckenden Antisemitismus-Anstieg von 337% hin. Die ADL listet in ihrem Report 40 Fälle von körperlichen Übergriffen, 337 Fälle von Vandalismus, 749 Fälle von verbaler oder schriftlicher Belästigung und 905 Kundgebungen mit antisemitischer Hetzte gegen Israel auf. Im Durchschnitt erlebten US-Juden in den letzten 61 Tagen fast 34 antisemitische Vorfälle pro Tag. Die Daten der ADL weisen auch auf 400 Vorfälle an führenden  Universitäten des Landes, verglichen mit “nur” 33 im selben Zeitraum im Jahr 2022.

Moralische Verfehlung oder purer Judenhass?

Doch der Antisemitismus an amerikanischen Elite-Hochschulen ist nicht überraschend. Jüngst eskalierte der Antisemitismus an den renommierten Privat-Universitäten Harvard und Stanford mit der aktiven Unterstützung ihrer Präsidentinnen. Pro-plästinensische Campus-Proteste mutierten in blanken und offensichtlichen Juden- und Israelhass. Hunderte jüdische und israelische Studenten durchlebten antisemitische Hetze. 61% der Studenten haben Angst, ihre Religion auf dem Campus offen zu zeigen. Statt einer scharfen Verurteilung der Geschehnisse, sprangen die Elite-Präsidentinnen auf den rasenden Antisemitismus-Zug. Harvard-Präsidentin Claudine Gay weigerte sich nicht nur, den Antisemitismus auf ihrem Campus zu verurteilen, sie rief selbst zum Völkermord auf. Trotz einer Entschuldigung wurde die Entlassung der Präsidentin gefordert. Die Harvard Corporation veröffentlichte gestern ihre Unterstützung für die weitere Leitung der Universität durch Präsidentin Claudine Gay: “In dieser turbulenten und schwierigen Zeit stehen wir einstimmig hinter Präsidentin Gay”, so die Stellungnahme. Weiter sei sich das Elite-College sicher, dass Gay “die richtige Führungspersönlichkeit ist, um unserer Gesellschaft zu helfen, sich zu erholen”.

Wer ist die ADL?

Die amerikanische “Anti-Diffamierungs-Liga”, kurz ADL ist die führende Anti-Hass-Organisation der Welt. Die Vereinigung wurde im Jahr 1913 gegründet und hat es sich zur Aufgabe gemacht, “die Verleumdung des jüdischen Volkes zu stoppen und Gerechtigkeit und faire Behandlung für alle zu gewährleisten”. Die ADL zählt als weltweit führendes Unternehmen bei der Bekämpfung von Antisemitismus und Vorurteilen, Extremismus und Fanatismus. Auf der Webseite der Gesellschaft deklarieren die Mitarbeiter die sieben Hauptsäulen der Vereinigung: Mut, Inklusion, Respekt, Zusammenarbeit, Integrität, Glaubwürdigkeit und Verantwortlichkeit.

Titelbild: Demonstranten versammeln sich während eines Protests gegen die Verbrechen der Hamas am 7. Oktober vor dem Hauptquartier der Vereinten Nationen in New York City.  Foto: Yakov Binyamin/Flash90

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