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Polizei verhaftet Zwölfjährigen: Attentat mit Brandsätzen und Messer geplant

JERUSALEM, 18.09.2016 (FJ) – Israelische Sicherheitskräfte haben am Sonntag in der Nähe von Jericho einen Palästinenser verhaftet, der zwei Molotow-Cocktails, ein Messer und eine kleine palästinensische Flagge dabei hatte. Die Polizei geht davon aus, dass er einen Anschlag auf einen Posten der Grenzpolizei in dieser Gegend verüben wollte. Der mutmaßliche Terrorist ist nach israelischen Medienberichten zwölf Jahre alt.

Die israelische Regierung beklagt schon seit Monaten, dass junge Palästinenser über die sozialen Medien aufgefordert werden, Juden zu hassen und sich gegen die „Besatzungsarmee“ zu wehren. Seit Freitag kam es in Jerusalem und im Raum Hebron zu sechs Terrorangriffen (Fokus Jerusalem berichtete).

Palästinenser: Verbrechen und Hinrichtung

In die Kritik gerät Palästinenserpräsident Mahmud Abbas. Israels Regierung macht ihn für die jüngste Terrorwelle mitverantwortlich, weil er sich von den Tätern nicht distanziere, sondern sie als Märtyrer feiere. Nach den Anschlägen vom vergangenen Freitag bezeichnete Abbas’ Sprecher Nabil Abu Rudeineh die Tötung der Terroristen durch israelische Sicherheitskräfte als „Verbrechen und Hinrichtung“. Er forderte die internationale Gemeinschaft auf, das palästinensische Volk zu verteidigen.

Am Damskustor zur Jerusalemer Altstadt hatten Polizisten am Wochenende einen jordanischen Staatsbürger erschossen, der mit zwei Messern auf Polizisten losgegangen war. Das jordanische Außenministerium sprach von einer „Tötung als Akt der Barbarei“. Die israelischen Sicherheitsbehörden veröffentlichten daraufhin das Video einer Überwachungskamera, das den Messerangriff dokumentiert. Der Leichnam des Jordaniers wurde mittlerweile seiner Familie übergeben.

Netanjahu: Keine Tempelberg-Besuche!

Israels Regierungschef Netanjahu hat nach einer Sitzung des Sicherheitskabinetts angekündigt, während der bevorstehenden hohen jüdischen Feiertage werde die Polizeipräsenz in der Jerusalemer Altstadt und auf dem Tempelberg erhöht. Außerdem forderte er den Sprecher des Parlaments, Juli Edelstein, dazu auf, er solle dafür sorgen, dass keine Abgeordneten oder Minister den Tempelberg besuchen. Auf dem Gelände des früheren jüdischen Tempels stehen heute der muslimische Felsendom und die Al Aksa-Moschee. Besuche jüdischer Repräsentanten auf dem Areal hatten in den Vergangenheit zu gewalttätigen Protesten von Muslimen geführt.

Bild: Die beiden Molotow-Cocktails und das Messer, die am Sonntag bei einem zwölf Jahre alten Palästinenser entdeckt wurden. Foto: Israelische Polizei

Berichte über die jüngsten Terrorangriffe:

https://www.fokus-jerusalem.tv/2016/09/18/palaestinenser-sticht-mit-zwei-messern-auf-armeeoffizier-ein/

https://www.fokus-jerusalem.tv/2016/09/17/terrorwelle-geht-weiter-messerstecher-erschossen/

https://www.fokus-jerusalem.tv/2016/09/16/neue-terror-attacken-erschuettern-israel/

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