Versuchtes Messerattentat in Hebron: Zwei Palästinenser erschossen
HEBRON, 19.09.2016 (FJ) – Grenzpolizisten haben am heutigen Montag zwei Palästinenser beim Patriarchengrab in Hebron erschossen. Nach Behördenangaben hatten sie versucht, die Beamten mit Messern anzugreifen. Bei den Tätern handelt es sich um Cousins im Alter von 21 und 17 Jahren. Beide wohnten in Hebron. Die israelischen Sicherheitskräfte blieben unverletzt.
Es war bereits der zweite Terroranschlag am heutigen Montag. Am Morgen wurden zwei Polizisten am Rande der Jerusalemer Altstadt niedergestochen (Fokus Jerusalem berichtete). Eine 38 Jahre alte Polizisten, Mutter von zwei Kindern, erlitt durch Stiche in den Nacken lebensgefährliche Verletzungen. Ihr Zustand war auch am Abend noch sehr kritisch, hieß es aus dem Krankenhaus. Ihr 40 Jahre alter Kollege wurde mittelschwer verletzt. Der Terrorist, ein 20-Jähriger aus dem Ostteil Jerusalems, liegt mit schweren Schusswunden im Krankenhaus.
Sechs Terrorangriffe am Wochenende
Am vergangenen Wochenende hatte es sechs Terrorangriffe auf jüdische Israelis gegeben. Zentrum der Anschläge war Hebron, wo jüdische Siedler und Palästinenser auf engstem Raum zusammenleben und die israelische Polizei und Armee starke Präsenz zeigen. In Hebron, 30 Kilometer südlich von Jerusalem gelegen, befinden sich die Gräber von Abraham, Sara, Isaak, Rebekka, Jakob und Lea. Die Grabhöhle gilt Juden und Muslimen als heilig.
Arabische Geschäfte geschlossen
In Jerusalem hat die Polizei am Nachmittag die arabischen Geschäfte an der Sultan-Suleiman-Straße vor den Toren der Altstadt vorläufig geschlossen. Auch arabische Geschäfte am Damaskustor mussten den Verkauf einstellen. Offiziell begründet wurde dies mit notwendigen Ermittlungen nach dem Terroranschlag am Morgen. Viele arabische Geschäftsleute verstanden die Schließung jedoch als kollektive Strafaktion der Behörden. Sie protestierte in den sozialen Netzwerken. Dort kursieren Bilder von arabischen Jugendlichen, die von israelischen Polizisten durchsucht werden.
Ein Polizeisprecher erklärte, die Motivation für Terrorangriffe auf Juden sei derzeit außerordentlich groß.
Bild: Die Polizei sperrt die Straße vor dem Damaskustor zur Jerusalemer Altstadt.
Foto: Sebi Berens / Flash90