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Gaza: Raketen, Vergeltung, Protest und Flugzeugabsturz

GAZA, 06.10.2016 (FJ) – Die Zusammenfassung: In der Stadt Sderot im Süden Israels ist eine Rakete aus dem Gazastreifen eingeschlagen – Die israelische Luftwaffe griff daraufhin zwei Hamas-Stützpunkte im Gazastreifen an – Israels Marine stoppte ein Schiff mit propalästinensischen Aktivistinnen.

Am Mittwochmorgen hatte die Rakete eine Straße in Sderot getroffen. Die Gruppe Ahfad Sahaba, die dem Islamischen Staat nahe steht, übernahm die Verantworten für den Raketenangriff. Als Reaktion beschossen israelische Panzer Einrichtungen der radikal-islamischen Hamas im nördlichen Gazastreifen. Auch die israelische Luftwaffe griff in der Folge zwei Hamas-Stützpunkte im südlichen und im zentralen Gazastreifen an. Fünf Luftangriffe wären durchgeführt worden, teilten Augenzeugen mit.

Nach Angaben der israelischen Polizei sowie palästinensischen Sicherheitsvertretern sei niemand verletzt worden.

Hamas: „Wir werden nicht untätig herumsitzen“

Kurz nach den Angriffen der israelischen Luftwaffe veröffentlichte die Hamas eine Erklärung zu der Reaktion Israels: „Wir verurteilen die israelische Eskalation gegen den Gazastreifen und warnen vor einer Weiterführung [dieser].“ Man würde bei weiteren Angriffen „nicht nur untätig herumsitzen“, drohte die Terrorgruppe.

Ein Pilot der israelischen Luftwaffe kam bei seiner Rückkehr von den Luftangriffen allerdings ums Leben. Der Jet, den der 34-Jährige flog, fing kurz vor Landung am Stützpunkt Ramon in der Negev-Wüste Feuer. Pilot Ohad Cohen Nov kam bei dem Absturz ums Leben, ein zweiter Insasse, der Navigator, wurde mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Der Kommandant der israelischen Luftwaffe hat die sofortige Untersuchung der Ursache des Feuers angeordnet.

Protest-Flottille ohne Zwischenfall umgeleitet

Unterdessen hat die israelische Marine ein Schiff mit Aktivistinnen gestoppt, die gegen die Blockade des Gazastreifens protestierten. Wie das israelische Militär mitteilte, wurde das Boot rund 35 Seemeilen vor der Küste des abgeriegelten Palästinensergebiets aufgehalten.

„Das Boot konnte ohne Gewalt oder Widerstand der Aktivistinnen an Bord beschlagnahmt werden“, teilte ein Sprecher der Armee mit. Es sei – um einen Verstoß gegen die rechtmäßige Seeblockade zu verhindern – umgeleitet worden.

Die Aktivistinnen waren Mitte September von Barcelona aus mit zwei Segelschiffen in Richtung Gaza in See gestochen, um die palästinensischen Geschlechtsgenossinnen in deren Kampf gegen den jüdischen Staat zu unterstützen (FJ berichtete).

 

 

Berichte von Fokus Jerusalem über die Flottille der Aktivistinnen und den Raketenangriff in Sderot:

Frauen wollen Gaza-Blockade durchbrechen

Nach Raketeneinschlag in Sderot: Panzer beschießen Gazastreifen

Foto: Flash90

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