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Erstmals Ultraorthodoxe bei den israelischen Fallschirmjägern

JERUSALEM, 09.12.2016 (FJ) – Erstmals werden Ultraorthodoxe bei der Elite-Fallschirmjäger-Einheit der israelischen Armee dienen. 45 Jugendliche der ultraorthodoxen Gemeinschaft haben erfolgreich das Auswahlverfahren für die Einheit abgeschlossen. Das teilte das Verteidigungsministerium am Donnerstag mit.

Das Programm „Haredi zu den Fallschirmjägern“ beinhaltete Workshops, Selbstverteidigungstraining, mentale Übungen und Vorträge. Die Jugendlichen nahmen auch an einigen Trainingseinheiten der Fallschirmjäger teil. Diejenigen, die das Auswahlverfahren bestanden haben, werden im Laufe des Monats einberufen. Der Wehrdienst umfasst vier Monate Grundausbildung und danach weitere vier Monate fortgeschrittenes Kampftraining.

Ultraorthodoxe sind traditionell vom Militärdienst befreit. Das Programm wurde daher als Erfolg bezüglich der Integration von ultraorthodoxen Jugendlichen in die Armee gesehen. Verteidigungsminister Avigdor Lieberman sprach von einem „weiteren Schritt“ für die religiöse Gemeinschaft. Hunderte Ultraorthodoxe würden bereits in verschiedenen Einheiten der Armee dienen.

Würde und Glaube sollen geschützt werden“

Das Verteidigungsministerium kündigte an, weiter zu investieren, sodass mehr Mitglieder der ultraorthodoxen Gemeinschaft Teil der Armee werden können, wobei „ihre Würde und ihr Glauben geschützt werden soll“.

„Der Erfolg der Jugendlichen ist die beste Antwort, die man denjenigen erwidern kann, die sich gegen die Einberufung von Ultraorthodoxen stellen und versuchen, das Leben derer schwerer zu machen, die diesem Land dienen und es schützen wollen“, heißt es in einer Erklärung des Verteidigungsministeriums.

Viele ultraorthodoxe Juden meiden den obligatorischen Militärdienst. In der Vergangenheit wurden viele wegen religiöser Tora-Studien vom Wehrdienst befreit. Reformen, die diese Freistellungen abschaffen sollten, wurden im Jahr 2014 verabschiedet, 2015 allerdings revidiert. Obwohl viele ultraorthodoxe Männer der israelischen Armee beigetreten sind, wird ihr Dienst oft von anderen Mitgliedern der Gemeinschaft scharf kritisiert. Die Folge waren des Öfteren Angriffe auf ultraorthodoxe Soldaten.

 

Foto: Flash90/Yaakov Naumi

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