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Bewohner Amonas: „Die Regierung hat uns hintergangen“

AMONA, 24.01.2017 (FJ) – Die Bewohner Amonas haben angekündigt, dass sie gegen die geplante Räumung ihrer Siedlung kämpfen werden, nachdem die eigentliche Lösung der Problematik von der Regierung offenbar nicht realisiert werde.

Die Siedlung sollte ursprünglich am 25. Dezember geräumt werden. Der Oberste Gerichtshof Israels hatte die Siedlungen für illegal erklärt, da sie seiner Ansicht nach auf privatem palästinensischen Land errichtet worden seien. Die jüdischen Siedler bestreiten das.

Bei intensiven Verhandlungen mit den Bewohnern Amonas hatten diese schließlich zugestimmt, vorübergehend in ein nahe gelegenes, verlassenes Gebiet im Außenposten umzuziehen. Nach diesen Verhandlungen gewährte der Oberste Gerichtshof einen Antrag der Regierung, nach dem die Zwangsräumung Amonas um 45 Tage verschoben wurde – auf den 8. Februar.

Diese Einigung steht jetzt auf der Kippe. Der Generalstabschef von Premierminister Benjamin Netanjahu, Yoav Horowitz, teilte den Ministern der Likud-Partei mit, es wären einige Bedingungen an das Ersatzgelände gestellt worden, die erst untersucht werden müssten. Damit sei die Lösung vorerst gescheitert.

Bewohner warnen vor einem „Krieg“

Die wütenden Vertreter der Siedlung Amona haben einen Brief an Netanjahu und Naftali Bennett, den Vorsitzenden der siedlerfreundlichen Partei „Jüdisches Haus“, geschickt. Falls die Regierung nicht dem vereinbarten Plan folge, würden die Bewohner der Siedlung „Krieg führen“, heißt es darin. „Zwei Wochen vor dem Stichtag des Gerichtshofs ist nichts passiert: nicht ein Traktor, kein Landvermesser, kein Handwerker war auf dem Gebiet, dass Sie uns vorgeschlagen haben“, schrieben die empörten Vertreter.

Die etwa vierzig jüdischen Siedlerfamilien Amonas würden sich hintergangen fühlen, heißt es in dem Schreiben, und ausschließlich Netanjahu für diese „Farce“ verantwortlich machen. „Unter den aktuellen Umständen bleibt uns keine andere Wahl, als unseren öffentlichen Kampf mit voller Kraft fortzusetzen und unsere Anhänger aufzufordern, nach Amona zu kommen und die Räumung zu verhindern“, warnen die Bewohner.

Man werde keiner weiteren Bedingung nachkommen. „Wir werden uns nicht von einem anderen Angebot von Ihnen täuschen lassen“. Nur eines könne Konfrontationen verhindern: dass Amona zu dem so genannten „Legalisierungsgesetz“ hinzugefügt werde. Dieser Gesetzesentwurf sieht eine nachträgliche Legalisierung von Siedlungsposten vor. Die Knesset hatte dem Entwurf in der ersten Lesung zugestimmt, allerdings ist Amona nicht in den Entwurf eingeschlossen.

 

Foto: Fokus Jerusalem

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