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Umfrage: Mehrheit der Israelis gegen verstärkten Siedlungsbau

JERUSALEM, 08.02.2017 (FJ) – Eine bedeutende Mehrheit der jüdischen Bürger ist gegen die Annektierung großer Teile von Judäa und Samaria. Das hat eine Umfrage des Israelischen Demokratischen Instituts (IDI) ergeben, wie die israelische Zeitung „Jerusalem Post“ am Mittwoch berichtet.

Befragt wurden insgesamt 500 Juden und 100 Araber. Die Hälfte der befragten Juden gab an, dass sie es für „unklug“ halten, den Siedlungsbau im sogenannten Westjordanland weiter voranzutreiben und haben sich gegen weiteren Siedlungsbau ausgesprochen. 45 Prozent hingegen sind der Meinung, der Siedlungsbau im biblischen Kernland Judäa und Samaria solle sogar noch verstärkt werden. Etwa 53 Prozent der befragten israelischen Juden sagten, sie seien gegen die Annektierung großer Teile von Judäa und Samaria. 37 Prozent sind dafür. Sofern die Territorien doch annektiert werden sollten, fordern die meisten der Befragten, dass Palästinenser, die in Judäa und Samaria leben, keine vollen Bürgerrechte wie das Wahlrecht erhalten  sollten. Nur 25 Prozent der israelischen Juden sprachen sich dafür aus, dass die Palästinenser die Staatsbürgerschaft erhalten sollten, wohingegen 61 Prozent sagen, den Palästinensern solle ein einfaches Aufenthaltsrecht gewährt werden.

„Staat mit zwei Klassen“

Prof. Tamar Hermann, Mitherausgeber des monatlichen Friedensindex des IDI sagte, in der Schlussfolgerung würde ein Staat bestehend aus zwei Klassen geschaffen werden, wobei die jüdischen Israelis dabei besser dastehen würden. „Große Teile der jüdischen israelischen Gesellschaft sehen das nicht als Rassismus an,“ erklärte Hermann der Jerusalem Post. „Die meisten sind der Meinung, dass Israel ein jüdischer Staat ist und alles getan werden sollte, um das Land zu kontrollieren, auch religiösen Gründen und aus Sicherheitsgründen.“

Das Foto zeigt den Bau einer neuen jüdischen Siedlung in Efrat im sogenannten Westjordanland (Gershon Elinson/Flash90)

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