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Umfrage: Israelis und Palästinenser ziehen Zwei-Staaten-Lösung vor

JERUSALEM, 17.02.2017 (FJ) – Eine neue Umfrage zeigt, dass die Zahl der Israelis und Palästinenser, die die Errichtung eines unabhängigen palästinensischen Staates unterstützen, in den vergangenen Monaten gesunken ist. Dennoch ziehen weit mehr Menschen in Israel die Zwei-Staaten-Lösung einem Ein-Staaten-Arrangement vor.

Die gemeinsame Umfrage unter Israelis und Palästinensern wurde am Donnerstag veröffentlicht, ein Tag, nachdem sich US-Präsident Donald Trump von der Zwei-Staaten-Lösung distanzierte. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte Trump deutlich gemacht, es sei ihm nicht wichtig, ob der israelisch-palästinensische Konflikt im Endeffekt auf eine Ein- oder Zwei-Staaten-Lösung hinauslaufe. Mit der Aussage „Ich bin für die Lösung, die beide Parteien mögen“, brach Trump mit der Forderung aller bisherigen US-Präsidenten seit zwei Jahrzehnten. Diese hatten stets eine staatliche Anerkennung der Palästinenser gefordert.

Laut der jüngsten Umfrage unterstützen 55 Prozent der Israelis und 44 Prozent der Palästinenser eine Zwei-Staaten-Lösung. Im vergangenen Juni waren die Zahlen noch höher gewesen, mit 59 Prozent bei den Israelis und 51 Prozent bei den Palästinensern. Dagegen wären nur 24 Prozent der Israelis und ein Drittel der befragten Palästinenser für einen einzigen binationalen Staat. Insgesamt wurden bei der von der Europäischen Union finanzierten Umfrage über 1200 Personen aus jeder Gruppe – Israelis und Palästinenser – befragt.

Netanjahu will Siedlungsbau „überprüfen“

Währenddessen hat Benjamin Netanjahu nach dem Treffen mit Präsident Donald Trump im Weißen Haus versprochen, den Siedlungsbau zu „überprüfen“ und damit Trumps Forderung nachzukommen. Netanjahu wolle über die Möglichkeit nachdenken, den Bau in den Siedlungen zu bremsen. Im Gegenzug bat er Donald Trump darum, die Golanhöhen als Teil Israels formal anerkennen zu lassen. Der neue US-Präsident hatte Israels Regierungschef gebeten, dass sich Israel im Hinblick auf die Siedlungsaktivitäten „ein wenig“ zurückhalte.

„Der Präsident der Vereinigten Staaten sagte mir, dass er bereit ist, mit uns zusammen zu arbeiten bezüglich der Interessen Israels. Wenn es sein Wunsch ist, die Frage der Siedlungen zu untersuchen, werden wir diese Anstrengungen unternehmen und das überprüfen“, so Netanjahu.

 

Foto: Amos Ben Gershom/GPO

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