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Polizei rettet Ziege vor Passah-Opferung

JERUSALEM, 11.04.2017 (FJ) – Die Polizei hat einen jüdischen Mann verhaftet, der eine junge Ziege für das Passah-Fest opfern wollte. Der Mann wurde am Montag angehalten, als er das Geißlein durch die Jerusalemer Altstadt trug. Die Polizei vermutet, er hatte die Absicht, die Ziege für ein religiöses Opfer zu nutzen. Das Tier wurde im Anschluss dem Veterinärdienst des Landwirtschaftsministeriums übergeben.

Die Polizei betonte, sie werde weiterhin gegen jeden vorgehen, der versuche, die Ruhe und öffentliche Sicherheit während der Feiertage zu stören. Das Passahfest hat am gestrigen Montagabend mit dem Seder-Abend begonnen. Ab heute folgt das Fest der ungesäuerten Brote, eine Woche lang, bis zum 18. April. In den vergangenen Jahren hatten orthodoxe Juden immer wieder versucht, Ziegen auf den Tempelberg „zu schmuggeln“.

Bereits am Sonntag hatte die Polizei mehrere jüdische Aktivisten festgenommen, darunter fünf Minderjährige. Die Beamten vermuteten, sie hatten die Absicht, ein eigenes Passah-Opfer auf dem Tempelberg durchzuführen.

Polizei fürchtet Unruhen

Vergangene Woche hatten die Sicherheitskräfte das „Probe“-Opfer eines Schafes im jüdischen Viertel der Altstadt genehmigt. Zuvor waren solche Veranstaltungen stets verboten worden. Etwa 200 Personen, darunter auch der Knesset-Abgeordneter Yehudah Glick, waren bei der Schlachtung anwesend. Sie fand neben der Hurva-Synagoge in der Altstadt statt.

Jedes Jahr fordern Aktivisten die Erlaubnis, das in der Bibel geforderte Opfer auf oder in der Nähe des Tempelbergs durchführen zu dürfen – dort, wo früher die heiligen Stätten zu finden waren. Richter und Polizei hatten sich geweigert, dem zuzustimmen. Als Begründung gaben sie an, dass derartige Praktiken an einem der umstrittensten Plätze des israelisch-palästinensischen Konflikts Unruhen verursachen würde. Der Tempelberg ist der heiligste Ort im Judentum und der drittheiligste im Islam nach Mekka und Medina.

 
Foto: Police spokesperson

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