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Trumps Geheiminformationen sollen aus Israel stammen

JERUSALEM/WASHINGTON, 17.05.2017 (FJ) – Die Geheiminformationen, die US-Präsident Trump angeblich an Russland weitergegeben hat, stammen laut Medienberichten aus Israel. Das berichtet die New York Times unter Berufung auf einen aktuellen und einen früheren US-Behörden- oder Regierungsmitarbeiter. Den Informanten der Zeitung zufolge sollen zumindest einige Details, die darin zur Sprache kamen, von den Israelis stammen. Die israelische Regierung in Jerusalem habe Washington zuvor dringend gebeten, mit den Informationen vorsichtig umzugehen.

Der amerikanische Nachrichtensender ABC News berichtet, dass Trumps angebliche Weitergabe von Informationen das Leben eines israelischen Spions beim Islamischen Staat gefährden könnte. Der Spion soll offenbar das Vorhaben des IS, eine Bombe in einem Laptop zu verstecken, verfolgt haben. Der ehemalige US-Botschafter in Israel, Dan Shapira, betonte gegenüber ABC News, das der „sorglose“ Umgang mit sensiblen Informationen durch Trump „unvermeidlich dazu führen“ würde, dass der israelische Geheimdienst noch vorsichtiger sein müsse.

Trump: Dazu habe er „absolut das Recht“

Die Washington Post hatte am Montag berichtet, der amerikanische Präsident habe bei einem Treffen mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow und dem russischen Botschafter Sergej Kislyak streng geheime Informationen über Pläne der Terrormiliz Islamischer Staat für Bomben in Laptops weitergegeben. Da unklar ist, um welche Informationen es sich genau gehandelt haben soll, ist schwer einzuschätzen, ob der Vorfall Konsequenzen haben werde.

Trump hatte die Vorwürfe nicht bestritten, seine Meldung auf dem Kurznachrichtendienst Twitter klang rechtfertigend. Als Präsident habe er mit Russland „aus humanitären Gründen“ „Fakten teilen“ wollen, sodass Russland seinen Kampf gegen den Terrorismus und insbesondere den IS intensiviere. Dazu habe er „absolut das Recht“. Trumps Nationaler Sicherheitsberater dementierte hingegen, dass der Präsident Geheimnisse verraten habe. Auch der Kreml-Sprecher nannte den Bericht „Unsinn“.

In einer Stellungnahme teilte der israelische Botschafter in den USA, Ron Dermer, mit, dass beide Staaten beim Thema Terrorismus weiterhin eng zusammenarbeiten würden. Er sehe die Beziehung zwischen den Geheimdiensten von Israel und den USA nach der mutmaßlichen Weitergabe israelischer Informationen an Russland nicht beeinflusst. Er habe immer noch volles Vertrauen, so Dermer.

 

 

Bild: Trump und Netanjahu bei ihrem ersten Treffen am 25. September 2016 in New York. Foto: Kobi Gideon/GPO/Flash 90

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