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Briefe von Albert Einstein über Gott und Israel versteigert

JERUSALEM, 21.06.2017 (FJ) – Mehrere Briefe von Albert Einstein sind für insgesamt rund 190.000 Euro versteigert worden. Darin schrieb das Genie nicht nur über Physik, sondern auch über Gott und Israel.

Die fünf Originalbriefe, die zwischen 1951 und 1954 entstanden und von Einstein selbst unterzeichnet sind, zeigen eine witzige und sensible Seite des Wissenschaftlers. Die meisten richten sich an den Quantenphysiker David Bohm, der an der US-Universität von Princeton mit Einstein zusammengearbeitet hatte. Die Briefe stammen nach Angaben des Auktionshauses Winners aus dem Nachlass der verstorbenen Witwe von David Bohm. Sie sind mit der Schreibmaschine getippt und enthalten auch handschriftliche Anmerkungen Einsteins.

Am meisten brachte bei der Versteigerung am gestrigen Dienstag in Jerusalem ein Brief ein, in dem Einstein ein Jahr vor seinem Tod feststellt: „Wenn Gott die Welt geschaffen hat, war seine größte Sorge sicher nicht, sie leicht verständlich für uns zu machen“. Für umgerechnet 75.500 Euro wechselte dieses Schreiben den Besitzer.

Über Israel (der Staat Israel war damals neu gegründet) schrieb der jüdische Physik-Nobelpreisträger unter anderem, das Land sei „intellektuell lebendig und sehr interessant, aber mit beschränkten Möglichkeiten“. „Dorthin zu gehen mit der Absicht, bei der ersten Gelegenheit wieder zu gehen, wäre bedauerlich.“

Einstein – Staatspräsident von Israel?

Einstein war 1952 angeboten worden, Präsident Israels zu werden. Einstein hatte sich bereits in den 20er Jahren öffentlich zum Zionismus bekannt und Chaim Weizmann, den ersten Staatspräsident Israels und damals Vorsitzenden der zionistischen Weltorganisation, unterstützt. David Ben Gurion beauftragte deshalb seinen Botschafter in Washington, den 73-Jährigen anzufragen. Albert Einstein lehnte ab, obwohl ihn das Angebot nach eigenen Angaben „tief bewegte“. Er sah sich für die Politik als „ungeeignet“ an und glaubte darüber hinaus, für das Amt schon zu alt zu sein.

David Bohm ging im Jahr 1955 nach Israel, wo er für zwei Jahre an der Universität in Haifa unterrichtete. Dort lernte er seine Frau kennen, später zogen sie nach Großbritannien. Nach dem Tod ihres Mannes kehrte Frau Bohm zurück nach Israel und lebte in Jerusalem, wo sie im April 2016 verstarb. Die Briefe ihres Mannes von Einstein überließ sie dem Winners Auktionshaus in Jerusalem zum Verkauf.

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