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Netanjahu bei Trauerfeier für Helmut Kohl

JERUSALEM, 1. Juli 2017 (DL) – Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu hat mit seiner Frau Sarah an der Abschiedszeremonie für den verstorbenen Altbundeskanzler Helmut Kohl teilgenommen. Erstmals fand ein solcher Staatsakt im Europäischen Parlament in Straßburg statt.

Bundeskanzlerin Angela Merkel saß in der ersten Reihe auf den Ehrenplätzen zwischen dem ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton und dem neuen französischen Präsidenten Emmanuel Macron. Vor ihnen war der Sarg Kohls aufgebahrt, eingehüllt in eine EU-Flagge. Acht deutsche Soldaten hatten den Sarg auf die Bahre gestellt. Merkel und Macron tauschten sich während der Zeremonie immer wieder aus, ohne Dolmetscher.

Links von dem Orchester, das unter anderem Beethovens Ode „Freude schöner Götterfunken“ spielte, standen Stühle für Ehrengäste, die keinen Platz in den Reihen der Abgeordnetensitze gefunden hatten.

In der ersten Reihe saßen neben dem Ehepaar Netanjahu der ehemalige französische Präsident Nicolas Sarkozy und der frühere italienische Premierminister Silvio Berlusconi. Der letztere schlief allerdings während der meisten Reden.

Nach der Zeremonie hatten die zahlreichen Staatsgäste eine Möglichkeit, sich kurz zu treffen. Netanjahu wurde gefilmt, wie er ausführlich mit Bundespräsident Frank Walter Steinmeier sprach. In einer der Szenen ist Netanjahu zu sehen, wie er mit geschlossenen Augen sehr ernsthaft auf Steinmeier einredet. Einige Minuten später wirken Steinmeier und das Ehepaar Netanjahu gelockert und lachen miteinander. Netanjahu hatte auch kurz die deutsche Bundeskanzlerin begrüßt und den französischen Präsidenten. Macron und Netanjahu verabredeten ein Treffen in zwei Wochen im Pariser Palais Elysée.

Laut Agenturberichten war Netanjahu eingeladen worden, bei der Trauerfeier für den Israel-Freund Kohl auch eine Rede zu halten. Doch das hatte der israelische Premier ausgeschlagen, weil die Zeremonie am Schabbat stattfand.

Bild: Das Ehepaar Netanjahu vor dem Abflug nach Straßburg auf dem Ben-Gurion-Flughafen.

Foto: Kobi Gideon (GPO / Flash 90)

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