zurück zu Aktuelles

Israelische Armee versorgt Notleidende in Syrien

JERUSALEM, 20.07.2017 (TM) – Die israelische Armee kümmert sich weitaus stärker um Bürgerkriegsopfer und Flüchtlinge in Syrien als bisher bekannt. Jetzt wurden erstmals Zahlen veröffentlicht: Demnach versorgte das Militär die Syrer mit einer halben Million Liter Dieselkraftstoff und Dutzenden von Stromgeneratoren. Davon hätten rund rund 200.000 Syrer profitiert, die nahe der Grenze auf den Golanhöhen leben. Die Israelis halfen auch mit Lebensmitteln, Kleidern und Wasseraufbereitungsanlagen. Die Hilfe floss in 80 Dörfer und Kleinstädte, die in einem 40 Kilometer langen Streifen liegen, der bis zu 15 Kilometer weit nach Syrien hineinreicht. Diese Dörfer werden von Rebellengruppen kontrolliert, die nicht in Verbindung mit dem Islamischen Staat stehen, so die israelische Armee.

Medizinische Hilfe ausgeweitet

Auch die medizinische Hilfe für die Bürgerkriegsopfer im Nachbarland, mit dem es keinen Friedensvertrag gibt, wurde stark ausgeweitet. Mehr als 3000 verletzte und schwer erkrankte Syrer wurden bereits in Feldlazeretten der Armee und in Hospitälern in Nordisrael behandelt. Derzeit unterstützt die Armee den Bau von zwei neuen Kliniken in Syrien, die dann von Nichtregierungs-Organisationen und einheimischen Helfern betrieben werden sollen. Laut Armee stelle Israel dafür Baumaterial und medizinische Ausrüstung zur Verfügung. Die beiden Kliniken sollen dann rund 80.000 Syrern im Grenzgebiet zugute kommen. Zudem bauen israelische Soldaten derzeit ein weiteres Feldhospital auf der isralischen Seite der Grenze auf. Es ist als Tagesklinik für Leichtverletzte gedacht und wird von der israelischen Armee betrieben und bewacht. Das medizinische Personal soll dann von Hilfsorganisationen gestellt werden. Rund 50 Menschen können dort pro Tag behandelt werden.

Ein syrischer Verletzter wird zu einem israelischen Feldlazarett getragen.

Israelische Soldaten bringen einen verletzten Syrer in Sicherheit.     Foto: IDF Spokesperson

Lebensmittel in Syrien sehr teuer

Offiziere der Bashan-Division, die auf den Golanhöhen stationiert ist, erläuterten den Medien weitere Einzelheiten des umfassenden Hilfseinatzes. Auf der syrischen Seite der Grenze herrsche zwar keine aktute Hungersnot, aber die Preise für Brot und Grundnahrungsmittel seien extrem gestiegen. Deshalb habe die Armee Hunderte Tonnen an Mehl, Öl, Zucker, Salz, Bohnen und Trockennahrung zur Verfügung gestellt. Auch Säuglingsnahrung und Windeln gingen nach Syrien, außerdem acht Autos und sechs Maultiere. Die Hilfsgüter werden von den Israelis im Grenzbereich deponiert und dort von den Syrern abgeholt. Die Armee steht in Telefonkontakt mit Vertretern der Dörfer, die die Hilfe erhalten. Ein Teil der Hilfsgüter wurde von Hilfsorganisationen und Privatpersonen zur Verfügung gestellt, der andere Teil stammt direkt von der israelischen Regierung.

Wir sind keine Monster“

Oberst Barak Hiram, der Chef der Bashan-Brigade, erklärte gegenüber Journalisten, viele Syrer betrachteten Israel als „Satan“. Die Hilfsaktion habe den Nebeneffekt, dass den Syrern deutlich werde, dass israelische Soldaten keine „Monster“ seien. Mit der „Operation Gute Nachbarschaft“ streue Israel somit auch den Samen für einen künftigen Frieden mit dem Nachbarland aus.

Bild oben: Eine israelische Soldatin spielt mit einem Kleinkind aus Syrien, das von Israelis medizinisch versorgt wird. Foto: IDF Spokesperson

Weitere Berichte zur Syrien-Krise bei Fokus Jerusalem:

Deutsche Medien in Diensten Assads?

Offenbar erneuter israelischer Luftschlag auf Waffenlager in Syrien

Militärische Auseinandersetzungen zwischen Israel und Syrien

Weitere News aus dem Heiligen Land