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Tränen in Har Adar: Familien weinen um Terroropfer

HAR ADAR, 26.09.2017 (FJ)- In Har Adar fließen unzählige Tränen: Die Bewohner der Siedlung nahe Jerusalem trauern mit den Familien der drei Terroropfer. Drei junge Männer starben am Dienstag durch die Kugeln eines 37-jährigen Palästinensers (Fokus Jerusalem berichtete). Alle waren unter 25 Jahre alt. Der Grenzpolizist Solomon Gavriya, den Wachmann Youssuf Ottman und der Sicherheitsbedienstete Or Arish verloren ihr Leben, weil sie die Siedlung beschützen wollten. Eine Tragödie, die das ganze Land bewegt.

„Jetzt werden wir niemals erleben, wie er in ein ziviles Leben zurückkehrt“
Der 20-jährige Solomon Gravriya hatte am Morgen des Attentats Dienst. Er wußte um die Gefahr: Im Oktober 2016 war der junge Polizist äthiopischer Herkunft bei einer Messerstecherei in der Nähe von Mevasseret Zion verwundet worden. Trotz einer Verletzung am Hals hatte er darauf bestanden, seinen Dienst wieder aufzunehmen und mit seinen Freunden zusammen zu arbeiten.
Dutzende Menschen versammelten sich im Laufe des Tages im Haus seiner Familie. Sie sind gekommen, um mit der Familie zu trauern, sie zu trösten und zu unterstützen.
Ein Leiter der äthiopischen Gemeinde von Beer Jaakov, dem Heimatort Solomons, beschreibt das junge Opfer:
„Er wuchs in dieser Stadt auf, war ein außerordentlicher und fähiger Schüler. Er hatte ein großes Herz und war das älteste Kind der Familie. Er hat eine Schwester , die auch in der Armee dient und zwei kleinere Brüder […] Jetzt werden wir niemals erleben, wie er in ein ziviles Leben zurückkehrt.“
Sarah Adamsu, eine gute Freundin der Familie, ergänzt: „Er war ein besonderer Junge und ich könnte so viel über ihn sagen […] Nach dem ersten Attentat bettelte seine Familie ihn an, nicht wieder in den Dienst zu gehen, aber er liebte den Dienst. Es lag ihm im Blut.“

 

Salomon Gabaria

Opfer des Terroranschlags: der Grenzpolizist Salomon Gabaria (20) aus Beer Yaakov.

„Immerzu bereit, anderen zu helfen“
Auch Youssuf Ottman kam bei dem Attentat ums Leben. Schon im Jahr 1997 traf die Familie ein schwerer Schlag, als sein Cousin bei einem Terroranschlag am Mahane-Yehuda-Markt in Jerusalem ums Leben kam. Nun verlor auch Youssuf sein Leben durch einen Akt des Hasses. Der 24-Jährige war ein Mensch, der „immerzu bereit war, anderen zu helfen – ohne zu zögern“, beschreibt ihn sein Vater. Als Wachmann war es seine Aufgabe, auf die Anwohner und die palästinensischen Tagelöhner zu achten.
Ein junger Mann, aus dem Leben gerissen, weil er für seine Mitmenschen sorgte.

Youssef Ottman

Opfer des Terroranschlags: Der 24-Jährige Youssef Ottman

„Er war ein besonderer Junge“
Der 25-Jährige Or Arish hatte am Morgen des Attentats eigentlich keinen Dienst. Weil er sich für die Schule etwas Geld hinzuverdienen wollte, legte er am Tag der Tragödie eine zusätzliche Früh-Schicht ein.
„Seine Mutter weint die ganze Zeit und kann das Geschehene gar nicht glauben. Sein Vater ist total geschockt. Erst gestern Abend hat er noch mit ihm gesprochen“, erzählt eine Nachbarin der Familie. „Er war ein besonderer Junge. Gedient hat er als Fallschirmjäger. Danach machte er einen Ausbildung als Sicherheitsbedienstete und begann vor einigen Monaten in dem Bereich zuarbeiten. Er war charmant, alle liebten ihn“ berichtet Yaakov Hayun, der Onkel von Or Arish.

Opfer des Terroranschlages: Or Arish

Opfer des Terroranschlags: Or Arish (25)

Drei Menschenleben, die in Sekundenschnelle ausgelöscht wurden. Drei junge Männer, die einfach nur ihrer Arbeit nachgingen. Drei Familien, die ins Unglück gestürzt wurden. Israel wird dem Terror trotzen. Die Attentäter lieben den Tod. Die Israelis lieben das Leben.

Alle Fotos: privat

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