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Aggressive Fische beißen Schwimmer vor Israels Küsten

TEL AVIV, 14.10.2017 (TM) – Die Geißbrasse (Diplodus Sargus, Bild) gilt als harmlos: Der silberfarbene Fisch mit schwarzen Streifen wird meist nur 15 Zentimeter lang. In kleinen Gruppen ist er häufig im Brackwasser vor den Stränden des Mittelmeeres anzutreffen. Geißbrassen fressen üblicherweise Muscheln, Krebse und Würmer. Doch in diesem Sommer sind mehrere Schwimmer, die im Meer vor der Küste Tel Avivs planschten, von Geißbrassen gebissen worden. Das meldet die Zeitung „Times of Israel“.

Kleine schmerzende Wunden

Es sind keine schlimmen Wunden, die die kleinen Fische den Menschen zufügen. Aber die Verletzungen würden bluten und seien schmerzhaft, berichten die Opfer in den Sozialen Medien.

Das aggressive Verhalten der Fischer beschäftigt die Wissenschaftler. Einige sind der Ansicht, es handle sich um eine Folge des Klimawandels. Das östliche Mittelmeer hat sich in den vergangenen 30 Jahren um drei Grad Celsius erwärmt. Das ergaben Messungen des israelischen Ozeanografischen Instituts. Die Forscher sehen weitere Faktoren, die die Fische zunehmend unter Stress setzen: Überfischung, der steigende kommerzielle Schiffsverkehr, immer mehr Bootsbetrieb durch Touristen, Offshore-Bohrungen nach Öl und Gas sowie eine zunehmende Verschmutzung der Meere. Auf den Stress reagierten die Tiere mit wachsender Aggressivität.

Mediziner warnt vor Panik

Wie sollen Badegäste mit den beißwütigen Fischen umgehen? Der Mediziner Dr. Menachem Goren, der allein im August rund 20 Schwimmer mit kleinen Bissverletzungen durch Geißbrassen behandelt hat, warnt vor Panik: Die Wunden seien fast alle harmlos. Die Fische würden von alten Wunden, abgestorbener Haut und Krampfadern angezogen: „Sie schmecken das Blut.“

Der Arzt zeigte sich im Gespräch mit der „Times of Israel“ überrascht von der Aufregung, den die kleinen Fisch-Bisse auslösen. Nur wenige hundert Meter von der Küste Tel Avivs entfernt können sich Besucher einer Wellness-Einrichtung von Fischen die alte Haut an ihren Füßen abknabbern lassen. Im Gegensatz zu den Bissen im Meer müssen sie dafür bezahlen: 20 Minuten kosten 50 Schekel (etwa 12 Euro).

Foto: Citron / CC-BY-SA-3.0

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