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Massaker in Moschee – Israel: Wir stehen „Schulter an Schulter“ mit Ägypten

von Ulrich W. Sahm und Tommy Mueller

AL ARISH / JERUSALEM, 24.11.2017 – Bewaffnete Männer sind am Mittag in die Moschee von Al-Rawdah nahe der Provinzhauptstadt Al Arish im Norden der ägyptischen Sinai-Halbinsel eingedrungen. Dort zündeten sie mehrere Sprengsätze. Der israelische Rundfunk berichtete von möglichen Selbstmordattentätern. Als die Gläubigen, die sich zum Freitagsgebet versammelt hatten, ins Freie drängten, eröffneten die Täter das Feuer mit Maschinengewehren. Dabei kamen nach neuen Informationen mindestens 230 Menschen ums Leben, darunter viele Kinder. Ägyptische Medien berichten zudem von 130 Verletzten.

Gemeinsam gegen den Terror“

Der israelische Verkehrsminister Israel Katz erklärte angesichts des Massakers, der jüdische Staat stehe „Schulter an Schulter mit Ägypten im Kampf gegen den radikalen islamischen Terror.“ Er sprach den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus und forderte gleichzeitig eine „regionale Front“ gegen den Terror des schiitischen Islam und des sunnitischen “Islamischen Staats“.

Der ägyptische Präsident Abdel Fatah Asisi hat in einer kurzen Rede von dem „schwersten Terroranschlag in der Geschichte Ägyptens“ gesprochen. Unter Berufung auf arabische Quellen hieß es in einer Sondersendung des israelischen Rundfunks, dass an dem Anschlag etwa 30 Terroristen des Islamischen Staates (IS) beteiligt waren. Die Opfer sind Angehörige des Sawarka-Beduinenstammes. Die hätten sich geweigert, bei früheren Terroranschlägen den Attentätern des IS Unterschlupf zu gewähren. Der Anschlag am Freitag sei daher ein „Rachefeldzug“ gewesen.

Die Ägypter haben derweil die Straße von Al Arisch nach Rafah gesperrt. Erstmals nach Monaten hatten die Ägypter vor wenigen Tagen den einzigen Grenzübergang von Rafah am Gazastreifen wieder geöffnet.

Krieg mit Terroristen

Im Sinai herrscht Krieg zwischen Al Kaida und anderen extremistischen Gruppen, darunter Verbündete des IS, und der ägyptischen Armee. Mit Genehmigung Israels durften die Ägypter Truppen und schweres Kampfgerät in den laut Friedensvertrag entmilitarisierten Sinai verlegen. Weil die UNO den Friedensvertrag zwischen Israel und Ägypten nie anerkannt hat, überwacht eine multinationale Truppe (MFO) die Bedingungen des Friedensabkommens.

Foto: Sicherheitskräfte am israelisch-ägyptischen Grenzübergang Rafah. Bild: Abed Rahmin Khatib / Flash 90

Solidarität mit Ägypten: das Rathaus in Tel Aviv.

Solidarität mit Ägypten: das Rathaus in Tel Aviv, am Freitag Abend beleuchtet in den Farben der ägyptischen Flagge.   Foto: Stadtverwaltung

 

 

 

 

 

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