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Antisemitismus darf nie auf Gleichgültigkeit stoßen

FRANKFURT / JERUSALEM, 27.11.17 (FJ) – Bei der jährlich tagenden Ratsversammlung des Zentralrats für Juden Deutschland sind die deutschen Medien zu einer fairen Israel-Berichterstattung aufgerufen worden. Dr. Josef Schuster, Präsident des Zentralrats für Juden, erklärte am Sonntag, dass eine gestiegene Israel-Feindlichkeit in Deutschland zu beobachten sei. Angesichts dessen habe Deutschland und die deutschen Medien eine historische Verpflichtung gegenüber dem jüdischen Staat: Viele deutsche Medien nehmen den Israel-bezogenen Antisemitismus nicht ausreichend wahr. Oft wird Israel-Feindlichkeit nicht thematisiert oder gar durch einseitige Berichterstattung gefördert, beobachtet Schuster. Besorgt äußerte sich Schuster mit den Worten: „Antisemitismus darf nie auf Gleichgültigkeit stoßen“. Nur knapp 70 Jahre nach dem zweiten Weltkrieg scheint dies nicht mehr selbstverständlich zu sein.


Israel-Feindlichkeit ist ein aktuelles Thema

Ein aktuelles Beispiel sei laut Schuster die Verweigerung von Kuwait Airways zur Beförderung eines israelischen Staatsbürgers. Fokus Jerusalem berichtete:

Deutsches Gericht: Diskriminierung von Israelis durch Kuwait Airways ist in Ordnung

Schuster habe sich eine Reaktion der deutschen Medien gewünscht. Das Urteil des Frankfurter Landesgerichtes wurde jedoch größtenteils stillschweigend akzeptiert und nicht diskutiert.

 

Axel Springer Verlag steht solidarisch zu Israel

An der Ratsversammlung des Zentralrats für Juden nahm der Vorstandsvorsitzende des Axel Springer Verlages , Dr. Mathias Döpfner, teil. Der Axel Springer Verlag ist eines der größten Verlagshäuser in Europa. Unter anderem kommen die Medienmarken „Bild“ und „Die Welt“ aus diesem Unternehmen.
In seiner Rede unterstrich auch Döpfner, dass der Antisemitismus in Europa beständig zunehme. „Geichzeitig ist Kritik an Israel häufig eben nicht legitime politische Kritik, sondern versteckter Antizionismus und Judenhass. Ich wünsche mir, dass Politiker und alle Menschen in Europa sich diesen Tendenzen widersetzen. Dabei müssen Probleme klar benannt werden, damit sie gelöst werden können. Neben dem Geschichtsrevisionismus rechter Populisten gehören dazu auch der Israelhass radikaler Linker und der Judenhass zu vieler Muslime.“

Dr. Schuster dankte dem Verlag für dessen kontinuierliche Solidarität mit Israel und dem Einsatz gegen Antisemitismus.

 

Titelbild: Symbolbild – Der Antisemitismus der NS-Zeit. Leider auch heute nicht allzu fern / Wikimedia Commons, Bundesarchiv, Bild 183-S59096

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