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Israel bestreitet gezielten Beschuss von beinamputiertem Demonstranten

GAZA / JERUSALEM, 20.12.2012 (FJ) – Bei Zusammenstößen zwischen palästinensischen Demonstranten und der israelischen Armee am Gaza-Streifen sind vier Demonstranten getötet worden, darunter ein beinamputierter Palästinenser. Laut palästinensischer Medien starb er an einem gezielten Kopfschuss eines israelischen Scharfschützen.

„Es ist unmöglich zu sagen, woran Ibrahim Abu Thurayeh gestorben ist“

Die israelische Armee erklärte, dass nicht gezielt auf den Rollstuhlfahrer gezielt worden sei. Es sei, wie bei den anderen Demonstranten, gemäß einer Anordnung nur auf den unteren Körperbereich gezielt worden, hieß es in einer Erklärung. „Es wurde kein direktes Feuer auf (den beinamputierten) Ibrahim Abu Thurayeh gerichtet. Es ist unmöglich zu bestimmen, ob Ibrahim T. infolge der Maßnahmen zur Zerstreuung der Aufstände verletzt wurde oder was seinen Tod verursacht hat“, hieß es in einer Mitteilung des Militärs.

Ein Sprecher fügte hinzu, dass Protestierende Sprengkörper und Steine warfen, sowie Reifen anzündeten „mit dem Ziel, Soldaten zu schaden und die Sicherheitsinfrastruktur zu zerstören.“ Es wurden als Verteidigungsmaßnahmen hauptsächlich nicht-tödliche Mittel zur Aufstandsstreuung verwendet, obwohl einige unter Aufsicht abgefeuerte Schüsse auf Hauptanstifter gerichtet waren.

Zusätzlich erhielt das israelische Militär keine Antwort auf Anfragen zu den genauen Verletzungen von Ibrahim T.

Die Ereignisse sind eine direkte Antwort auf Trumps Aussage

Der 29-jährige Rollstuhlfahrer war oft als Hauptaufrührer bei verschiedenen Demonstrationen zu sehen. In Medieninterviews erklärte Ibrahim Abu Thurayeh, dass ihm 2008 in Folge eines Raketenangriffes beide Beine amputiert werden mussten. In den palästinensischen Gebieten war Ibrahim Abu Thurayeh eine bekannte Persönlichkeit. Er nutze die Bekanntheit um „gegen die Besatzer Israel“ zu hetzen.

Die Demonstrationen im Rahmen der „Tage des Zorns“ waren eine direkte Antwort auf die Erklärung des US-Präsidenten Donald Trump, der in einer Rede Jerusalem offiziell als die Hauptstadt Israels anerkannt hat.

 

Foto: Ibrahim Abu Thurayeh bei den Protesten im Gaza-Streifen in der vergangenen Woche.

Quelle: Screenshot Al Jazeera

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