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Teuer: Lebenshaltungskosten in Israel

JERUSALEM, 27.12.2017 (FJ) – Ein am Mittwoch veröffentlichter Bericht zum Jahresende zeigt, dass die Lebenshaltungskosten in Israel zu den höchsten der Industriestaaten zählen.

Der „State of the Nation Report 2017“ des Taub Centers in Jerusalem macht sichtbar, dass die Zahl der Beschäftigungsverhältnisse sowie die Löhne in den vergangenen zwölf Monaten zwar gestiegen sind, der Durchschnittswert für zu zahlende Preise in Israel jedoch sehr hoch ist. „Nach wie vor gehört Israel zu den Mitgliedstaaten mit den höchsten Preisniveaus innerhalb der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD).“ Israels Preisindex liegt laut dem Bericht um 23 Prozent höher als der Durchschnitt der Länder der OECD, einer internationalen Organisation mit 35 Mitgliedstaaten, die sich der Demokratie und Marktwirtschaft verpflichtet fühlen. Nur die Schweiz, Island, Norwegen, Dänemark, Australien und Neuseeland haben laut den Daten höhere Preisindizes.

OECD

Statistik aus dem „State of Nation Report 2017“ : Israels Preisindex liegt höher als der Durchschnitt der OECD-Länder (rote Linie) / Taub Center


Steigende Immobilienpreise

Die hohen Lebenshaltungskosten und die unkontrollierten Immobilienpreise sind seit Jahren ein großes Thema in Israel. Sie haben viele Versprechungen von Regierungsreformen zur Senkung der Wohnkosten ausgelöst. Regelmäßig kommt es zu Protesten durch die israelische Bevölkerung.

„Die Immobilienpreise steigen weiterhin schneller als die Mietpreise. Die Rendite für den Besitz einer Wohnung sinkt weiter“, heißt es in dem Bericht.

Fehlende erwerbstätige Bevölkerung

Ein Anstieg der Durchschnittslöhne haben zwar zu einer „beeindruckenden Konsumsteigerung“ sowie einer Verbesserung des Lebensstandards geführt, dennoch leidet ein großer Teil des Arbeitsmarktes nach wie vor unter geringer Produktivität und niedrigen Löhnen.

Auf lange Sicht warnt der Bericht des Taub Centers in Jerusalem davor, dass sich die Wachstumsrate aufgrund eines geringeren Anteils der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter und eines demografischen Bevölkerungswachstums mit relativ niedrigen Beschäftigungsquoten und ohne die für moderne Arbeitskräfte erforderlichen Qualifikationen verlangsamen wird.
In der ultraorthodoxen Gemeinschaft s
ind die Beschäftigungsquoten hingegen weiter angestiegen. Frauen sind weiterhin die Hauptverdiener. Zwischen 2008 und 2013 stieg die Zahl der arbeitenden ultra-orthodoxen Frauen von neun auf 73 Prozent, bei den Männern auf 36 Prozent.

Foto: Schekel – Die Währung in Israel
Quelle: Abed Rahim Khatib / Flash90

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