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Raketenbeschuss aus Gaza: Zwei von drei Raketen abgefangen

JERUSALEM, 29.12.2017 (TM) – Drei Raketen sind am Freitag vom Gazastreifen aus auf Israel abgefeuert worden. Das Abfangsystem „Eiserne Kuppel“ konnte zwei von ihnen noch in der Luft zerstören. Die dritte Rakete schlug nach Armeeangaben in der Nähe des Kibbutz Nahal Oz ein, der direkt an der Grenze zu dem Palästinensergebiet liegt.

Kurz vor dem Einschlag hatte es um 11:49 Uhr Ortszeit in der Grenzregion Sirenenalarm gegeben, die Bewohner eilten in die Schutzräume. Bei dem Einschlag der Rakete wurde ein Gebäude beschädigt, es gab keine Verletzte.

Gedenkfeier im Visier?

Der Raketenangriff fand exakt zu der Zeit statt, als bei einer Zermonie in der Grenzregion an den israelischen Soldaten Oron Shaul erinnert wurde. Er war 2014 im Gazakrieg getötet worden, bis heute hat die Hamas seinen Leichnam nicht freigegeben. Oron Shaul wäre heute 24 Jahre alt geworden. Beim Militär glaubt man nicht an einen Zufall; offenbar sei gezielt die Gedenkfeier ins Visier genommen worden. Für diese These spreche die ungewöhnliche Uhrzeit des Angriffs. Üblicherweise starten die Islamisten ihre Raketen im Schutze der Dunkelheit. Zeit und Ort der Gedenkfeier, an der mehrere Politiker teilnahmen, waren im Vorfeld öffentlich bekannt gegeben worden. Ein Video zeigt, wie Besucher der Veranstaltung sich auf den Boden werfen, als über Lautsprecher „Roter Alarm“ ausgerufen wird, das Signal für einen Raketenangriff. Nach dem Angriff wurde die Gedenkfeier fortgesetzt.

In den vergangenen Wochen hatte der Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen deutlich zugenommen. Verschiedene islamistische Gruppen übernahmen dafür die Verantwortung. Israel macht jedoch die radikal-islamische Hamas, die im Gazastreifen die Regierung stellt, für alle Vorgänge dort verantwortlich. Aus Gaza wurde kurz nach dem Raketenangriff gemeldet, dass Israel mit Panzern das Feuer eröffnet habe. Zudem griff die israelische Luftwaffe zwei Stellungen der Hamas im Gazastreifen an.

Schwere Krawalle mit Verletzten

Am Nachmittag kam es an der Grenze zum Gazastreifen und in den von den Palästinensern beanspruchten Gebieten in Judäa und Samaria zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen randalierenden Palästinensern und israelischen Sicherheitskräften. An den Protesten nahmen mehrere Tausend Palästinenser teil. Sie bewarfen die Israelis mit Steinen, zündeten Autoreifen an und warfen Brandsätze. Die Sicherheitskräfte antworteten mit Gummigeschossen und Tränengas. Mindestens 40 Palästinenser wurden laut Medienberichten verletzt, vier davon schwer.

Seit der Anerkennung Jerusalems durch US-Präsident Donald Trump hat es an jedem Wochenende Krawalle gegeben. Allerdings nehme die Zahl der teilnehmenden Palästinenser stetig ab, meldete das israelische Militär.

Archivbild oben: Das Raketenabwehrsystem „Eiserne Kuppel“ kann anfliegende Kurzstreckenraketen abschießen. Foto: Miriam Alster / Flash 90

Schäden nach Raketenangriff

Der Raketeneinschlag hat am Freitag dieses Haus beschädigt. Foto: Polizei

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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