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Durch Regen freigespült: Familien finden antiken Krug

BEIT SHE‘AN, 30.01.2018 (FJ) – Einen 1.500 Jahre alten Krug haben zwei israelische Familien bei einer Wanderung in der Nähe des Beit She’an Nationalparks gefunden. Der intakte Behälter aus der byzantinischen Zeit diente wahrscheinlich als Behältnis für Weizen und Hülsenfrüchte bei Bestattungsritualen.

Familien erkennen archäologischen Wert

„Wir waren auf Wanderschaft und blieben an einem Hang nahe eines Flusses stehen. Plötzlich entdeckten wir etwas, das wie eine Art Ohr aussah. Das war der Tongriff des Kruges, der aus der Erde ragte“, erzählte Mutter Tamar Armon. Die von der Archäologie begeisterten Familien wussten, dass es vor 1.500 Jahren in der Gegend Töpferwaren gegeben hat und schätzten den Fund schnell als bedeutsam und wertvoll ein.

Krug als Teil der rituellen Praktiken

Laut Dr. Walid Artash, Archäologe der israelischen Altertumsbehörde, wurde das byzantinische Gefäß in der Antike für die Lagerung von Weizen und Hülsenfrüchten verwendet. „Nicht weit entfernt von der Gegend ist eine bekannte prächtige Kirche und ein alter Friedhof, und es ist durchaus möglich, dass der Krug in einem der Gräber als Teil der rituellen Bestattungspraktiken platziert wurde und mit der Zeit an seinen Fundort gespült wurde“, beschrieb Artash.

Dem Regen sei Dank

Nir Distelfeld, Leiter der Diebstahlschutzeinheit der israelischen Altertumsbehörde für die nördliche Region, geht davon aus, dass die starken Regengüsse der letzten Tage für die Freilegung des archäologischen Fundes verantwortlich sind. Das sei normal und komme immer wieder vor, erklärte er. Trotz der Versuchung, einen solchen Fund eigenständig auszugraben betonte Distelfeld, dass es „äußerst wichtig ist, solche Antiquitätenfunde sofort zu melden und sie an ihren Standorten zu belassen, so dass Archäologen in der Lage sind, die meisten historischen Informationen über Ort und Fund zu sammeln.“ So haben es auch die beiden Familien gehandhabt.

Das Gebiet von Beit She’an ist für seinen archäologischen Reichtum bekannt. Der Nationalpark zeigt eine der spektakulärsten Touristenattraktionen Israels mit gut erhaltenen römischen und byzantinischen Ruinen, darunter ein eindrucksvolles Theater aus dem 2. Jahrhundert, Straßen, Mosaiken und ein Badehaus.

Die Familien Avidor und Armon übergaben den Krug an den Staat und erhielten von der israelischen Altertumsbehörde ein Zertifikat für gute Staatsbürgerschaft.

 

Foto: Der antike Krug aus der byzantinischen Zeit
Quelle: Shmuelik Armon, Familienvater

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