Das sind die Opfer des Auto-Terroristen
JERUSALEM, 18.03.2018 (TM) – Die israelische Armee hat die Identität der beiden Soldaten bekannt gegeben, die am Freitag von einem palästinensischen Terroristen überfahren und getötet wurden. Es handelt sich um Leutnant Ziv Daus (21) aus Aztur und Sergeant Netanel Kahalani (20) aus Elyakim. Daus war Kommandeur bei einer Such- und Rettungsbrigade, Kahalani war überwiegend als Fahrer tätig.
Die beiden kamen ums Leben, als ein 26-jähriger Palästinenser in der Nähe der jüdischen Siedlung Meto Dotan mit hoher Geschwindigkeit gezielt in eine Gruppe von vier Soldaten raste, die zu Fuß unterwegs waren. Zwei der vier jungen Männer waren sofort tot. Ein anderer erlitt schwerste Kopfverletzungen. Er wurde am Wochenende mehrfach notoperiert. Am Sonntag hieß es, er sei außer Lebensgefahr. Der vierte Soldat wurde ebenfalls schwer verletzt. Der Jeep des Attentäters knallte in eine Stacheldrahtsperre. Er wurde völlig demoliert.
„Es war ein Unfall“
Der Täter gab zunächst an, es habe sich um einen Unfall gehandelt. Er hat bereits einen mehrmonatigen Gefängnisaufenthalt wegen terroristischer Aktivitäten hinter sich und war erst im April vergangenen Jahres aus der Haft entlassen worden. Im Verhör habe er schließlich zugegeben, dass es sich um einen Terrorakt gehandelt habe, teilte der Inlandsgeheimdienst Shin Bet mit. Die Familie des Täters beharrt jedoch darauf, dass es sich um einen Verkehrsunfall gehandelt habe. Der Bruder des Täters wurde ebenfalls verhaftet. Er wird verdächtigt, die Bluttat unterstützt zu haben. Das Wohnhaus der Familie wurde von der Armee gekennzeichnet – es soll baldmöglichst abgerissen werden. Nach den Erkenntnissen der Behörden hatte der Täter allein gehandelt, er stand demnach nicht in Verbindung mit islamistischen Terrorgruppen. Die israelische Armee hat am Wochenende mehrere Häuser in Barta’a durchsucht, dem Wohnort des Täters. Vor allem habe man nach versteckten Waffen gesucht.
Todesstrafe gefordert
Der getötete Soldat Ziv Daus ist das älteste Kind der Familie. Um ihn trauern seine Eltern und zwei Geschwister. Er sei mit Leib und Seele Offizier gewesen, berichteten seine Verwandten. So habe er von seinem eigenen Geld eine Uhr für einen Kameraden gekauft – der hatte keine und war deshalb immer wieder zu spät gekommen. Trotz eines Asthmaleidens habe er es geschafft, im Militär Karriere zu machen.
Netanel Kahalani hat vier Geschwister. Sein Vater Danny forderte nach dem Anschlag die Todesstrafe für Terroristen: „Sonst wird das nie aufhören.“
Fotos: privat