Konsulatsmitarbeiter wegen Waffenschmuggel verhaftet
JERUSALEM, 19.03.2018 (FJ) – Ein französischer Konsulatsangestellter soll Waffen vom Gazastreifen in das sogenannte Westjordanland geschmuggelt haben. Das teilte der israelische Inlandsgeheimdienst Shin Bet mit. Laut Anklage habe der Konsulatsmitarbeiter insgesamt 70 Pistolen und zwei Sturmgewehre über die Grenze transportiert.
Schmuggel per Diplomatenkennzeichen
Der Mann soll die Waffen in einem Fahrzeug des französischen Konsulats in Jerusalem geschmuggelt haben. Fahrzeuge der Botschaften und Konsulate werden am Grenzübergang vom Gazastreifen nach Israel nicht streng kontrolliert. Aus diesem Grund soll es dem Konsulatsangestellten möglich gewesen sein, in insgesamt fünf Fahrten, Geld und Waffen über die Grenze zu bringen. Der Geheimdienst geht davon aus, dass die Vorgesetzten des Mannes keine Kenntnis über die Aktivitäten gehabt haben. Die Untersuchung von Shin Bet habe gezeigt, dass der Schmuggler aus finanziellem Interesse handelte.
Unterstützung des Terrors
„Dies ist ein sehr schwerwiegender Vorfall, bei dem die Immunität und Privilegien, die ausländischen Diplomaten in Israel gewährt werden, zynisch ausgenutzt wurden, um Dutzende von Waffen zu schmuggeln, die für terroristische Anschläge auf israelische Zivilisten und Sicherheitskräfte verwendet werden könnten“, erklärte Yoav Mordechai, Aluf (ähnlich einem Generalmajor) der israelischen Armee und Koordinator für Regierungsaktivitäten. Er forderte eine strengere Politik für die Erteilung von Genehmigungen zum Betreten und Verlassen der palästinensischen Gebiete, um sicherzustellen, dass „Hilfe für die Bewohner Gazas und nicht für den Terror geleistet wird“.
Das Außenministerium verurteilte den Waffenschmuggel, erklärte jedoch, dass der Vorfall die diplomatischen Beziehungen zwischen Frankreich und Israel nicht beeinträchtigen werde.
Im Zuge der Untersuchung wurden ein Sicherheitsbeamter des französischen Konsulats und mehrere Palästinenser festgenommen, die ebenfalls in den Schmuggel zwischen Gaza und dem sogenannten Westjordanland involviert sein sollen.
Foto: Ein Fahrzeug des französischen Konsulats in Jerusalem am Erez Grenzübergang zwischen Israel und dem Gazastreifen. Dieses Auto soll der französische Konsulatsangestellte für den Waffenschmuggel verwendet haben.
Quelle: Shin Bet