Geheimdienst vereitelt schweren Terroranschlag in Jerusalem
JERUSALEM 22.03.2023 (LS) – Der Shin Bet (Inlandsgeheimdienst) hat einen Anschlag einer Terrorzelle aus dem sogenannten Westjordanland vereitelt. Die Terrorzelle, die vom Gazastreifen aus organisiert wurde, hatte geplant, in den kommenden Tagen einen Schießanschlag in Jerusalem zu verüben, teilte die Behörde am Dienstag mit.
Nach Angaben des Shin Bet gründeten zwei Mitglieder einer terroristischen Organisation aus dem Gazastreifen die Terrorzelle. Diese wurde jedoch seit einiger Zeit vom Geheimdienst beobachtet und kurz vor dem Anschlag festgenommen. Der Shin Bet erklärte, die Terroristen hätten einen „signifikanten“ Anschlag mit Schusswaffen geplant.
Zwei Palästinenser aus Judäa und Samaria, die vor einigen Tagen festgenommen wurden, hatten dem Shin Bet wichtige Informationen über den geplanten Anschlag gegeben. Israel betrachtet die Hamas als verantwortlich für alle vom Gaza-Streifen ausgehenden terroristischen Aktivitäten.
Weitere vereitelte Anschläge
Darüber hinaus gab die Polizei am Dienstag bekannt, sie habe am 12. März einen Palästinenser in Netanja verhaftet, der einen Messerangriff in der Stadt verübt hatte, ohne dabei jemanden zu verletzen. Der Mann versuchte, eine Frau niederzustechen, traf aber nur ihren Mantel und fügte ihr keine körperlichen Verletzungen zu. Der Täter befindet sich in Polizeigewahrsam.
Im vergangenen Monat wurden außerdem zwei palästinensische Brüder festgenommen, die angeblich für einen Bombenanschlag in Israel rekrutiert worden waren, so israelische Behörden. Junge Palästinenser werden von Mitgliedern von Terrororganisationen aus dem Gazastreifen rekrutiert und erhalten von ihnen eine Ausbildung und Waffen zur Durchführung von Terroranschlägen.
Sicherheitsmaßnahmen vor Ramadan verstärkt
Die israelischen Sicherheitskräfte rüsten sich zurzeit für den muslimischen Fastenmonat Ramadan, der in diesem Jahr mit dem jüdischen Pessach-Fest zusammenfällt. Bei der aktuell angeheizten Stimmung unter Palästinensern, könnte es während des Ramadans zu einem noch stärkeren Ausbruch der Gewalt kommen.
Der heilige muslimische Monat, an dem tagsüber gefastet wird, ist für seine Gewaltausbrüche berüchtigt. In der Vergangenheit haben israelische Sicherheitsorgane während dieser Zeit Zurückhaltung geübt, aber in diesem Jahr hat Sicherheitsminister Ben-Gvir nicht vor, Konzessionen zu machen.
Besonders in Jerusalem und an anderen sensiblen Orten wird die Anzahl der Sicherheitskräfte erhöht. Mit dem Beginn des Ramadan am Mittwoch wird die Spannung weiter steigen.
Titelbild: Sicherheitskontrollen werden während des Ramadan verstärkt. Foto: Nasser Ishtayeh/Flash90