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Jerusalem vor den Feiertagen in erhöhter Alarmbereitschaft

JERUSALEM, 27.03.2018 (FJ) – Die israelischen Sicherheitskräfte sind während der bevorstehenden Feiertage in erhöhter Alarmbereitschaft. Es wird befürchtet, dass am ersten Abend des Pessachfestes, der dieses Jahr auf den Abend des 30. März fällt, Tausende von Palästinensern in Gaza und dem sogenannten Westjordanland versuchen werden, die Grenzzäune zu Israel zu überwinden. Gleichzeitig sind Zehntausende christlicher Touristen im Land, die zu den Osterfeierlichkeiten angereist sind.
„Massenmarsch der Rückkehr“
Einige palästinensische Gruppen planen einen „Massenmarsch der Rückkehr“, bei dem das Land Israel während des Pessachfestes gestürmt werden soll. Ein ähnliches Ereignis ist für den 14. und 15. Mai angekündigt. Am 14. Mai fand vor 70 Jahren die Staatsgründung Israels statt. Auch die Eröffnung der US-Botschaft in Jerusalem ist für den 14. Mai geplant. Unter Palästinensern wird am darauffolgenden Tag jährlich der Nakba-Tag begangen. „Nakba“ ist arabisch und bedeutet Katastrophe. Palästinenser sollen sich an diesem Tag an die „Katastrophe durch die Staatsgründung Israels“ erinnern.

Eine Besonderheit in diesem Jahr ist, dass einen Tag später, am 16.Mai, der muslimische Fastenmonat Ramadan beginnt. Insbesondere in Jerusalem kommt es während des Ramadan gehäuft zu Übergriffen. In den vergangenen Jahren kam es am Nakba-Tag immer wieder zu Angriffen auf israelische Sicherheitskräfte. Aufgrund der besonderen Feierlichkeiten im Jahr 2018 und den kurzen Abständen zwischen den Ereignissen und Festen, wird von einem erhöhten Risiko für Anschläge ausgegangen. In Jerusalem zeigt sich die erhöhte Alarmbereitschaft ab sofort durch die vermehrte Stationierung von Grenzpolizisten in der Altstadt. Israels Militärchef Gadi Eisenkot warnte, die Situation in den Palästinensergebieten sei „hoch explosiv“.
Sicherheit durch Beobachtung und Vorbereitung
Das Pessachfest ist für Israelis angesichts der vielen geplanten Terrorakte, von denen einige in der Vergangenheit erfolgreich waren, eine besonders sensible Zeit. Einer der schlimmsten Terrorakte ereignete sich am 27.März 2002, als die Hamas während einer Sederfeier im Park-Hotel in Netanya einen Selbstmordanschlag verübte, bei dem 30 Menschen getötet und 140 verletzt wurden.
Viele geplante Anschläge konnten in den vergangenen Jahren jedoch aufgrund frühzeitiger Beobachtungen und der guter Vorbereitung der israelischen Sicherheitskräfte verhindert werden.

Reisewarnungen ausgesprochen

Viele Israelis nutzen die Pessach-Tage zu Reisen ins Ausland. Doch das Urlaubsvergnügen ist für Juden aus dem Heiligen Land nicht ungefährlich. Die israelischen Behörden haben aktuell vor Reisen auf die ägyptische Sinai-Halbinsel, in die Türkei und in den Süden Thailands gewarnt. Dort bestehe ein „konkretes Risiko“ für Terroranschläge.

Bild: Ein vermummter Palästinenser schleudert in Hebron Steine auf israelische Soldaten. Die Sicherheitskräfte befürchten, dass sich solche Szenen in den kommenden Tagen häufen werden.

Foto: Wisam Hashlamoun / Flash90

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