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Palästinenser mit Sprengstoffgürtel greift Polizisten an

RAMALLAH, 15.12.2017 (TM) – Ein Palästinenser, der offenbar einen Sprengstoffgürtel trug, hat heute bei Ramallah einen israelischen Grenzpolizisten angegriffen. Er stach den Beamten mit einem Messer in die Schulter. Sicherheitskräfte eröffneten daraufhin das Feuer auf den Terroristen, der schwerste Verletzungen erlitt. Bei der Versorgung des Täters wurde entdeckt, dass er unter seiner Jacke einen Sprengstoffgürtel verborgen hatte, der aber nicht explodiert war.

Bombe nur eine Attrappe?

Der Angreifer wurde ins Krankenhaus gebracht. Palästinensische Medien meldeten, dass er dort kurz darauf gestorben sei. Die Stichwunden des israelischen Polizisten seien nur leichter Natur, hieß es. Laut Polizei ist noch unklar, ob die Weste wirklich Sprengstoff enthielt oder ob es sich nur um eine Attrappe handelte. Bilder vom Tatort zeigen, dass der Täter schwarze, mit Klebeband umwickelte Stäbe bei sich trug, die mit mehreren farbigen Drähten verbunden waren.

Der letzte Selbstmordanschlag in Israel hatte sich im April 2016 ereignet, als ein Palästinenser sich in einem Jerusalemer Bus in die Luft sprengte. Er selbst kam dabei ums Leben, 20 Menschen wurden verletzt. Die Hamas hatte damals die Verantwortung für den Anschlag übernommen.

Die Grenzpolizisten waren in Ramallah vor Ort, um Unruhen einzudämmen, die nach den Freitagsgebeten der Muslime im sogenannten Westjordanland ausbrachen. Die Palästinensische Führung hatte erneut einen „Tag der Wut“ ausgerufen, weil US-Präsident Donald Trump Jerusalem als Hauptstadt Israels anerkannt hatte.

Randalierer mit Steinen und Brandsätzen

In Bethlehem griffen einige Dutzend maskierte palästinensische Jugendliche israelische Sicherheitskräfte an. Mehrere Randalierer wurden verletzt, die israelische Polizei setzte Tränengas und Gummigeschosse ein. Die Jugendlichen warfen nach Angaben von Augenzeugen Brandsätze und Steine auf die Polizisten. Weil sie Autoreifen anzündeten, waren Teile der Stadt in dichten schwarzen Qualm gehüllt. Unruhen wurden auch aus Hebron, Kalkilia und Nablus gemeldet. Im Gazastreifen marschierten einige hundert Protestierer durch die Straßen. Insgesamt hätten aber weniger Palästinenser an den Demonstrationen teilgenommen als in der Vorwoche, berichteten die israelischen Behörden.

Die israelische Armee (IDF) hat zusätzliche Hundertschaften in Judäa, Samaria und an der Gazagrenze stationiert. Der Zugang zur Al Aksa-Moschee ist – trotz der Unruhen – für Muslime nicht eingeschränkt worden.

Bild: Anhänger der radikal-islamischen Hamas-Terrorgruppe demonstrierten in Nablus gegen US-Präsident Trump und gegen Israel. Foto: Nasser Ishtayeh / Flash90

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