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Nach blutiger Terrorwelle – Israel baut Sicherheitsmauer in Judäa und Samaria aus

JERUSALEM, 23.06.2022 (NH) – Mit einem 360 Millionen Schekel (99 Millionen Euro) teuren Bauprojekt versucht der jüdische Staat, dem palästinensischen Terror Einhalt zu gebieten. Die Bauarbeiten für eine Erweiterung der vorhandenen Sicherheitsbarrieren sind im Gange. Der Ausbau begann Monate, nachdem Palästinenser illegal nach Israel eingedrungen waren und eine Reihe tödlicher Angriffe auf israelische Zivilisten verübten, bei denen 21 Menschen ums Leben kamen. Die meisten Anschläge wurden von Terroristen verübt, die problemlos durch Lücken in der maroden Sperranlage nach Israel gelangen konnten.

45 Kilometer langer Grenzzaun

Nach Angaben des Verteidigungsministeriums soll die neun Meter hohe Trennmauer eine 45 Kilometer lange, bereits verfallene Zaunstrecke ersetzen. Es handelt sich dabei um das Gebiet im Norden des sogenannten Westjordanlands. Der Bau der Sicherheitsmauer wird von der Abteilung für Ingenieur- und Bauwesen des israelischen Verteidigungsministeriums und dem Zentralkommando des israelischen Militärs umgesetzt.

Tatsächlich ist sich die israelische Regierung über die Löcher im vorhandenen Schutzwall bewusst. Die Schäden wurden bis dato nicht behoben und mit zugedrücktem Auge beobachtete Israel die illegale Einreise Tausender Palästinenser pro Tag. Die meisten der illegalen Passanten kommen mit friedlichen Absichten nach Israel. Es sind palästinensische Bauarbeiter, die in Israel ihren Lebensunterhalt verdienen. Doch leider wurden die Lücken in der Sicherheitsbarriere in den vergangenen Monaten vermehrt von Terroristen genutzt.

Verteidigungsminister Benny Gantz nahm am Mittwoch zu dem umstrittenen Projekt Stellung: “Der Bau ist Bestandteil unserer operativen Bemühungen. Wir werden weiterhin gegen alle Bedrohungen vorgehen, um die Sicherheit der israelischen Bevölkerung zu gewährleisten.”

Schutzmauer bewährt sich

Tatsächlich hatte sich der Bau einer sogenannten Trennmauer im Jahr 2002 bewährt. Im Schatten der zweiten Intifada reduzierte der Sicherheitszaun die Selbstmordanschläge auf Restaurants und Linienbusse im Heiligen Land dramatisch. Im Jahr 2002 wurden fast 60 Selbstmordanschläge verzeichnet. Im Jahr darauf 26. 2004 gab es in Israel nur noch 12 Attentate auf Busse und öffentliche Einrichtungen. Der inländische Geheimdienst sprach damals von einer signifikanten Reduzierung der Attentate.

Inmitten anhaltender Sicherheitsspannungen erhofft sich Israel, mit der Verstärkung und Reparatur des Schutzwalls und konsequenten Militäroperationen in der Region, den palästinensischen Terrorismus weiter einzudämmen.

Titelbild: Palästinensische Arbeiter kommen durch ein Loch im Sicherheitszaun in der Nähe der Stadt Hebron im sogenannten Westjordanland nach Israel. Foto: Wisam Hashlamoun / Flash90


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