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Israel ist nicht für den Kampf gegen iranischen Terror gewappnet

JERUSALEM, 04.09.2023 (NH) – Israel ist mit einer neuen komplexen Sicherheitsrealität in Judäa und Samaria konfrontiert. Die Hamas und der Palästinensische Islamische Dschihad haben sich zu einem intensiven Zermürbungskrieg gegen den jüdischen Staat verbündet. Neben Schuss- und Autoattacken auf Zivilisten, kämpft Israel neuerdings auch gegen den Einsatz von improvisierten Sprengkörpern. So wurden bei einer Explosion in der Nähe des Josefsgrabs letzte Woche ein Armeeoffizier und drei Soldaten schwer verwundet. Dem Sicherheitsestablishment zufolge wird der blutige Sprengsatz-Terror von Teheran finanziert. Das israelische Militär, kurz IDF, warnt jetzt: „Es wird noch schlimmer werden.“

Waffen- und Sprengstoffschmuggel

Nach den jüngsten Einsätzen von Sprengladungen bei Attentaten warnen Armeequellen vor einer weiteren Terroreskalation zu den Hohen Jüdischen Feiertagen in den nächsten Wochen.

Der Sprengstoff soll vom Iran finanziert und an das sogenannte Westjordanland geschleust werden. Militärkommandos warnten am Sonntag, die gepanzerten Fahrzeuge der Armee seien nicht für Terroranschläge dieser Art ausgerüstet. IDF-Sprecher wiesen die Behauptungen jedoch zurück und betonten, dass „es keinen Mangel an gepanzerten Fahrzeugen gibt“. Doch wie gelangt iranischer Sprengstoff nach Judäa und Samaria?

Im vergangenen Monat vereitelten Sicherheitskräfte einen weiteren Schmuggelversuch entlang der jordanischen Grenze im Jordantal. Das israelische Militär konfiszierte in der Nähe des Kibbuz Ashdot Ya’akov eine weitere Sprengsatz-Lieferung, die offenbar aus dem Iran stammt. Alle Sprengstoffattrappen sollten dem Terror in Judäa und Samaria dienen und für Attentate auf israelische Zivilisten sowie Soldaten eingesetzt werden. In den letzten Jahren sind die Grenzübergänge im Jordantal zu einer bevorzugten Schmuggelroute für terroristische Organisationen mutiert. Schusswaffen, Munition, Sprengsätze und Terrorgelder finden so ihren Weg in die West-Bank.

Der Terror in Judäa und Samaria eskaliert: Vergangenen Donnerstag raste ein Terrorist mit seinem LKW in eine Gruppe junger Männer. Ein Soldat wurde getötet – sechs weitere schwer verletzt. Foto: Jamal Awad/Flash90

„Westjordanland muss wie Gaza bewaffnet sein“

Das iranische Regime sieht im sogenannten Westjordanland eine Schlüsselkomponente im Kampf gegen Israel. Judäa und Samaria wird als zentrale Terrorfront inmitten des jüdischen Staates und so als Teil der iranischen Schlinge um Israel betrachtet. Bei einem Treffen zwischen dem Obersten Iranischen Führer Ali Khamenei und ranghohen Terroristen des Palästinensischen Islamischen Dschihad, kurz PIJ, und der Hamas in Teheran, deklarierte Khamenei seinen Wunsch, den Konflikt auf Judäa und Samaria weiter auszudehnen: „Der Hauptschlüssel zum Sieg über das zionistische Regime liegt im Westjordanland“, so das iranische Oberhaupt. Bereits im Jahr 2014, zum jährlichen Quds-Tag, propagierte Teherans Religionsführer, das Westjordanland sollte genauso bewaffnet sein wie Gaza. „Jeder, dem das Schicksal Palästinas am Herzen liegt, sollte handeln und die Menschen im Westjordanland mit Waffen versorgen.“

Großangelegte Militäroperation unumgänglich

Heute setzt der Iran den Wunsch des Revolutionsführers in die Praxis um. Nach Angaben des israelischen Verteidigungsestablishments überweist Teheran jährlich Milliarden von Schekel an palästinensische Terrororganisationen wie die Hamas und die PIJ. Allein im vergangenen Jahr soll der Iran 150 Millionen Dollar (umgerechnet fast 140 Millionen Euro) an die Hamas überwiesen haben – das berichtete der Generalsekretär des Islamischen Dschihad, Ziad al-Nachaleh.

Die kurze, aber massive Anti-Terror-Operation des israelischen Militärs in der palästinensischen Stadt Jenin im Juli war nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Die verschiedenen Terrorgruppen haben die von der IDF zerstörte Terrorinfrastruktur bereits wieder aufgebaut. Ein breiter Militärschlag in Jenin und Nablus sowie verschiedenen Terrordörfern in der Region scheint unumgänglich.

Titelbild: Machtdemonstrationen der Hamas in Gaza. Der Iran finanziert die Terrororganisation mit fast 140 Millionen Euro im Jahr. Foto: Atia Mohammed/Flash90

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