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Alles und Nichts – Ron Arad in Tel Aviv

von Elisabeth Lahusen

TEL AVIV, 02.04.2018 – Der preisgekrönte britisch-israelische Architekt und Designer Ron Arad kehrt zurück zu seinen Wurzeln. Derzeit stellt er in einer Galerie in seiner Geburtsstadt Tel Aviv aus. Arad ist nicht nur mit seinem Londoner Architekturbüro erfolgreich. Er entwirft Möbel, zeigt seine Arbeiten im Centre Pompidou in Paris und dem weltbekannten Museum of Modern Art in New York. Er entwarf die Technologie-Etage bei Selfridge in London, eine Yohji Yamamoto Boutique in Tokio und das Watergate-Hotel in Washington, DC.

Höchstes Gebäude Israels entsteht

Sein jüngstes Architekturprojekt in Tel Aviv, der ToHa-Büroturm, soll in diesem Jahr fertig werden. Es ist das höchste Gebäude Israels, bestehend aus zwei Einzeltürmen, von denen einer 64 Stockwerke umfasst. Die Winkel der Eisbergform der Türme sind nicht nur markant, sondern auch praktisch: Sie maximieren den Sonnenschutz. Funktion und Design in Harmonie ist eines seiner Markenzeichen.

ToHa-Bürotürme.

In Tel Aviv baut Ron Arad das höchste Gebäude Israels. Bild: Ron Arad Associates

Ein weiteres Projekt in Israel ist das Krebsbehandlungs-Zentrum Beit Shulamit am Emek-Medical-Center in Afula, einem regionalen Krankenhaus im Norden. Hier will er nicht nur äußerlich gestalten, sondern durch kluges Design die Lebensqualität der Patienten verbessern und die Arbeit der Mediziner erleichtern.

Ausstellung von 32 Tischen

Bis zum 5. Mai ist seine Ausstellung in der Gordon-Gallery in Süd-Tel Aviv zu sehen: „All and Nothing“ („Alles und Nichts“) sind 32 unregelmäßig geformte, spiegelpolierte Edelstahltische, die im Ausstellungsraum angeordnet sind. Einige Tische stehen frei im Raum, andere sind sorgfältig um die Ecken gebogen und an der Wand befestigt, so dass die Besucher sich hindurch schlängeln und Reflexionen aus jedem Blickwinkel einfangen können. Bemerkenswert sind auch die leeren Räume zwischen den Tischen.

„Es hat mit den Reflexionen zu tun, die die Welt und die Lücken zwischen ihnen widerspiegeln, das Nichts spielt ebenfalls eine Rolle“ , sagt Arad. Ein an der Wand befestigter Tisch weist perforierte Löcher auf, die, wenn sie von weitem betrachtet werden, eine verborgene Botschaft offenbaren – klum (das hebräische Wort für “nichts”).

Bild: Ron Arad im Israel-Museum in Jerusalem. Foto: Noam Moskowitz / Flash90

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