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Iraner waren dem Mossad auf den Fersen

JERUSALEM, 02.05.2018 (TM) – Über den spektakulären Einsatz des israelischen Geheimdienstes Mossad im Iran werden immer mehr Einzelheiten bekannt. Die Unterlagen über das Atomprogramm nach Israel zu schaffen wird von hochrangigen israelischen Beamten als „die größte Geheimdienstoperation dieser Generation“ bezeichnet. Das Archiv, das 55.000 Seiten und 50.000 zusätzliche Dateien auf 183 CDs enthält, wurde im Februar nach Israel gebracht. Zwei Jahre zuvor hatte der israelische Geheimdienst von seiner Existenz erfahren und begonnen, die Operation zu planen.

In „alte Lagerhalle“ eingebrochen

Nach Angaben eines hochrangigen Geheimdienstbeamten versuchten die Iraner, die Einrichtung, in der sich das Archiv befand, wie einen alten verlassenen Lagerraum erscheinen zu lassen, um seinen wahren Zweck zu verbergen. Doch die Mossad-Agenten fanden ihn dennoch und brachen am 31. Januar in das Gebäude ein. Das blieb nicht unbemerkt – kurz darauf seien die Iraner den Israelis dicht auf den Fersen gewesen, hieß es. Die Zahl der iranischen Beamten, die über die Existenz des Archivs Bescheid wussten – darunter Dokumente über die iranische Nuklearaktivität in den vergangenen 15 Jahren – war so klein, dass Teheran völlig überrascht war, dass jemand in der Lage war, an diese Informationen zu kommen.

Das Versteck der iranischen Atomunterlagen.

In diesem Lagerhaus waren die Atomunterlagen versteckt, so die israelische Regierung.

Zehn Tage nach dem Einbruch schickte der Iran eine bewaffnete Drohne von Syrien nach Israel – möglicherweise eine Reaktion auf die Mossad-Operation.

Anleitung zum Atombomben-Bau

Mittlerweile ist ein großes Team aus Analysten, Atomexperten und Farsi-Übersetzern damit beschäftigt, die Dokumente auszuwerten. Daran ist Medienberichten zufolge auch der Militärgeheimdienst beteiligt. Die Fotos, die den Iran am stärksten belasten, können nicht öffentlich gezeigt werden, weil sie zeigen, wie eine Atomwaffe gebaut wird. „Es gibt Ausrüstung, die der Iran nicht haben sollte. Sie müssen Erklärungen dafür liefern“, wird ein israelischer Geheimdienst-Mitarbeiter vom Nachrichtenportal Ynetnews zitiert.

Plan zum Bau von Atomsprengköpfen.

Der Iran hat den Bau nuklearer Sprengköpfe voran getrieben. Das soll dieses Foto belegen.

Auch deutsche Experten eingeladen

In einer Pressekonferenz am Dienstag erläuterte Regierungschef Netanjahu, dass ausländische Delegationen am Wochenende in Israel eintreffen werden, um das iranische Archiv zu untersuchen. „Ich habe Großbritannien, Frankreich und Deutschland eingeladen“, berichtete der Premierminister. „Sie haben großes Interesse bekundet und senden Delegationen von Fachleuten. Ich habe dem (russischen) Präsidenten Putin gesagt, dass auch er eingeladen ist, die Materialien zu sehen, und wir haben auch die Chinesen und die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) informiert.“ Netanjahus Hauptaussage war, dass der Iran über sein Nuklearprogramm gelogen hat und weiterhin lügt. Deshalb solle das mit ihm unterzeichnete Atomabkommen aufgelöst werden.

Großes Foto oben: Die israelische Regierung veröffentlichte einige Funde aus dem iranischen Atomarchiv. Sie sollen belegen, dass das Mullah-Regime in Teheran auf seinem Weg zur Atommacht schon weit fortgeschritten war. Quelle: GPO Israel

Fokus Jerusalem berichtete:

Netanjahu enthüllt geheimes Atomprogramm des Iran

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