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Cyberkrieg und Atombomben

JERUSALEM, 15.03.2022 (MS) – Iranische Medien berichten über einen vereitelten Sabotageakt des Mossad in der iranischen Nuklearanlage Fordow. Dies ist die zweitwichtigste Anlage im Atomprogramm Teherans. Israelische Experten gehen davon aus, dass hier waffenfähiges Uran entwickelt wird.

Nach Angaben der offiziellen iranischen Presse hat ein Team des Mossad versucht die Fordow-Anlage zu betreten, wurde jedoch noch rechtzeitig festgenommen. Weiterhin soll ein Angestellter einen Laptop und Geld erhalten haben, um die Einrichtung zu sabotieren. Auch er wurde festgenommen, so der Bericht. Der Iran veröffentlicht öfter Berichte über angebliche Mossad-Zellen, während es sich um iranische Oppositionelle handelt, die von den Behörden festgenommen wurden, aber hier könnte etwas mehr dran sein.

Gegenangriff auf Israel

Im aktuellen Fall, ist interessant, dass der Iran bereits einige Tage vorher eine Stellung im Irak beschossen hatte, die angeblich Mossad-Agenten beherbergt hatte. Auch wird Israel seit dem gestrigen Montag von einer Welle von Cyberangriffen heimgesucht. Einer dieser Angriffe wurde von der Gruppe „Black Shadow“ durchgeführt, die mit dem Iran in Verbindung gebracht wird. Sie versuchte sich in das System der israelischen Diamantenbörse zu hacken.

Ein weiteres Ziel des Cyberangriffs war der israelische Telekom-Anbieter „Cellcom“, der innerhalb von 15 Minuten mit Daten und Anfragen überflutet wurde, die das System zum Einsturz bringen sollten. Auch dieser Angriff wird von israelischen Experten dem Iran zugeschrieben.

Israel bestätigte, dass einige staatliche Websites ebenfalls angegriffen wurden. Die Regierung ruft Bürger und Unternehmen dazu auf, ihre Cybersicherheit auf höchste Alarmstufe zu versetzen.  

Ukraine oder Iran?

Während die Welt auf den Krieg in der Ukraine schaut, lässt sie den Iran seiner Atombombe immer näher kommen. Der ehemalige Premierminister Netanjahu warnte bereits zu Beginn des Kriegs in der Ukraine, dass Israel und die USA ihre Aufmerksamkeit nicht vom Iran abwenden dürfen. Könnte es sein, dass Israel nun aggressiver gegen den Iran vorgeht, während Verbündete ihr Augenmerk vollständig auf Russland richten?   

Titelbild: Cyberangriffe können von überall vorgenommen werden. Hackerzellen befinden sich selbst in Jerusalem. Sliman Khader/FLASH90

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