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Wasserknappheit in Israel – Bewohner sollen kürzer duschen

JERUSALEM, 08.06.2018 (FJ) – Israel leidet unter Wasserknappheit. Seit fünf Jahren regnet es zu wenig, schuld daran ist der Klimawandel. Besonders hart trifft es den Norden Israels: “Der derzeitige Grundwasserspiegel im Norden ist der schlechteste seit Beginn der Messungen vor 98 Jahren”, betont Uri Schor, der Sprecher der Wasserbehörde. “Wir sehen, dass der Klimawandel unglaubliche Schäden anrichtet. Es gibt eine wachsende Kluft zwischen unserem Wasserbedarf und der realen Menge an Wasser, das wir zur Verfügung haben. ”
Nach fünfjähriger Dürreperiode führt der See Genezareth nun 2,5 Milliarden Kubikliter Wasser weniger. Die Menge ist vergleichbar mit dem Inhalt einer Million olympischer Schwimmbäder. Der Pegel des Sees Genezareth im Norden des Landes liegt derzeit 213,46 Meter unter dem Meeresspiegel und damit einen halben Meter unter der „roten Linie“. Zwar kam es dieses Jahr in Südisrael zu heftigen Regenfällen und Überflutungen. Doch das Wasser, welches über der Wüste abregnete, strömte schnell ins Meer und konnte für die Landwirtschaft nicht genutzt werden.
Entsalzungsanlagen überlastet
Obwohl Israel die modernsten Entsalzungsanlagen der Welt hat und dort 70 Prozent des Trinkwassers aufbereitet werden, ist die Lage kritisch. Die Entsalzungsanlagen können dem Bedarf nicht länger Schritt halten. Außerdem sind sie sehr teuer. Deshalb hat die israelische Wasserbehörde eine neue Kampagne gestartet: In TV-Werbespots wirbt Schauspielerin Renana Raz dafür, den privaten Wasserverbrauch einzuschränken. “Entsalzung allein ist nicht genug. Nach fünf Jahren Trockenheit haben wir alles abgepumpt, was wir können“ warnt sie im Werbespot.
Undichte Wasserhähne können etwa 60 Liter Wasser pro Tag verschwenden und sollten besser sofort repariert werden. Das gleiche gelte für beschädigte Toilettenspülungen. Wer zwei Minuten kürzer duscht, könne 40 Liter Wasser sparen. Außerdem forderte die Wasserbehörden Gemeinden dazu auf, bis nächstes Jahr keine Bäume zu pflanzen.

Bild: Der Wasserstand des Sees Genezareth ist zu niedrig, der Bootssteg nun zu hoch. Foto: Tommy Müller / Fokus Jerusalem.

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