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Hamas nutzt Fake-Profile, um Schadsoftware zu verbreiten

JERUSALEM, 05.07.2018 (FJ) – Die radikalislamische Hamas nutzt Fake-Profile in den sozialen Medien, um Schadsoftware zu verbreiten. Ziel sind vor allem israelische Soldaten. Diesen perfiden Plan hat die israelische Armee aufgedeckt und bekannt gemacht.

100 Soldaten waren betroffen
Demnach wurde eine WM-App und zwei Dating-Apps benutzt, um die Schadsoftware zu verbreiten. 100 israelische Soldaten wurden ermutigt, diese Apps herunterzuladen. Weibliche Fake-Profile spionierten die Soldaten aus, indem sie in sozialen Medien Kontakt aufnahmen und sie dann dazu verleiteten, gefälschte Anwendungen herunterzuladen. Diese Anwendungen wiederum gewährten der islamistischen Terrorgruppe Zugang zu ihren Smartphones. Die Schadsoftware konnte die Telefonkameras einschalten, Ton aufnehmen und auf den Standort der Geräte zugreifen.

Hamas entwickelt sich weiter
Laut Militärangaben entstand jedoch kein Schaden. „Wir konnten das rechtzeitig stoppen“, erklärte ein Offizier. Doch der Versuch zeige, dass die Terrorgruppe neue Taktiken ausprobiere und sich weiterentwickele. Im Januar 2017 sei ein ähnlicher Versuch aufgedeckt worden. Doch damals sei die Hamas nicht so professionell vorgegangen, erklärte der Offizier, der namentlich nicht genannt werden möchte.
Das Militär gab bekannt, dass die Apps „Glancelove“ und „Winkchat“ hießen, angeblich Dating-Apps. Die dritte App namens „Golden Cup“ war mit Informationen über die Weltmeisterschaft in Russland gefüllt. Mit dieser App, die angeblich „HD-Live-Streaming von Spielen, Zusammenfassungen und Live-Updates“ bieten sollte, gab es einen zusätzlichen Köder für die FIFA-Weltmeisterschaft – was tatsächlich nicht der Fall war.

Geklaute Profile
Die Fotos, die in den sozialen Medien verwendet wurden, um anfänglich die Soldaten zu erreichen, gehören echten Frauen, deren Fotos und persönliche Daten aus ihren Facebook-Profilen gestohlen wurden. Einige waren spärlich bekleidet und küssten sich. Gespräche über Facebook und WhatsApp wurden in nicht korrektem Hebräisch von israelischen Handynummern geführt. Das Militär erklärte, dass diejenigen, die die Konten führen, nicht unbedingt in Gaza leben müssen. Die Fake-Personen begannen einen flirtenden Austausch mit den Soldaten, bevor sie sie ermunterten, die Apps mit der Schadsoftware herunterzuladen.

Bewusstsein für Cyber-Risiko ist gestiegen
In den meisten Fällen hätten die Soldaten die Apps nicht heruntergeladen und in vielen Fällen ihre Vorgesetzten von ihren Verdächtigungen informiert. Es sei ihnen „komisch“ vorgekommen. Das Bewusstsein für das potenzielle Risiko sei gestiegen, seit die Armee die früheren Versuche bekannt gemacht habe, erklärte ein Militärsprecher. „Dank der Wachsamkeit der Soldaten wurde die Geheimdienst-Infrastruktur der Hamas entlarvt, bevor sie einen tatsächlichen Sicherheitsschaden verursachte“, hieß es in einer Erklärung der Armee.

Das Foto zeigt einige der Fake-Profile. Bild: IDF

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