Mission der UN-Blauhelme im Südlibanon verlängert – mit Video
JERUSALEM / MISGAV AM, 31.08.2018 (FJ) – Der UN-Sicherheitsrat hat das Mandat der UN-Blauhelme im Südlibanon, auch UNIFIL genannt, bis zum 31. August 2019 verlängert. Gleichzeitig warnte der Sicherheitsrat vor „einem neuen Konflikt, den sich keine der Parteien oder die Region leisten kann“.
Unterdessen hat sich der israelische Armeechef Gadi Eisenkot mit dem neuen Chef der Blauhelme, Stefano Del Col, getroffen. Der Italiener ist seit Anfang August Leiter der Beobachtermission. Bei dem Treffen appellierte Eisenkot an die Blauhelme, ihre Präsenz gegenüber der Hisbollah zu verstärken.
Hisbollah-Hochburgen im Südlibanon
Nach Einschätzung der israelischen Armee hat die Hisbollah ihre militärischen Fähigkeiten durch ihre Kämpfe in Syrien erhöht und ihre Truppen über den gesamten Nahen Osten verteilt. Zusätzlich zu einem riesigen Granaten- und Raketenarsenal konnte die schiitische Terrororganisation fast 30.000 Kämpfer mobilisieren und ihr Tunnelsystem mit Belüftung, Elektrizität und Raketenwerfern ausstatten. Etwa 200 Dörfer im Südlibanon soll die Terrorgruppe in „militärischen Hochburgen“ verwandelt haben, von denen aus sie jederzeit israelische Soldaten beobachten kann.
„Mehrzahl der Blauhelme im Südlibanon Muslime“
UNIFIL wurde ursprünglich geschaffen, um den Rückzug der israelischen Truppen nach einer Invasion von 1978 zu überwachen. Die Mission wurde nach einem Krieg zwischen Israel und Hisbollah-Terroristen im Jahr 2006 erweitert, sodass Friedenstruppen entlang der libanesisch-israelischen Grenze stationiert werden konnten, um den libanesischen Truppen zu helfen, ihre Autorität in den Süden ihres Landes auszudehnen.
Direkt an der Grenze zum Libanon liegt der Kibbutz Misgav Am. Dessen Bewohner drückten im Gespräch mit Fokus Jerusalem Zweifel daran aus, dass ob sie tatsächlich von der Friedenstruppe beschützt würden. Die Blauhelme im Südlibanon seien in der Mehrzahl Muslime, weswegen ihre Loyalität gegenüber Israel nicht klar sei.
Foto: UNIFIL-Soldaten nahe der libanesischen Grenze. Symbolbild. Quelle: Hamad Almakt / Flash90.
Video: Ein Team von Fokus Jerusalem hat den Kibbutz Misgav Am besucht, der in unmittelbarer Nähe zum Libanon liegt. Sogar eine Fahne der Hisbollah kann man in der Ferne erkennen.