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Militäroffensive: Armee zerstört Terrortunnel im Norden

JERUSALEM, 04.12.2018 (FJ) – Die israelische Armee hat eine Militäroffensive gestartet, um Terrortunnel der Hisbollah-Miliz aufzuspüren und zu zerstören. Die Operation „Nördliches Schild“ begann am frühen Dienstagmorgen an der israelisch-libanesischen Grenze.

Laut dem Armeesprecher Oberstleutnant Jonathan Conricus seien die Tunnel „noch nicht einsatzbereit“ gewesen und stellten daher keine „unmittelbare Bedrohung“ dar. Vom Libanon aus soll die Terrorgruppe die Angriffstunnel in den Norden Israels hinein gegraben haben. „Wir sehen die Handlungen der Hisbollah als eklatante und offensichtliche Verletzung der israelischen Souveränität an“, sagte Conricus. Angaben zur Anzahl der Tunnel und wie weit sie in israelisches Gebiet hineingegraben wurden, wollte er nicht machen. Israel warnt schon lange vor möglichen Plänen der Hisbollah, nach Israel einzudringen und Überraschungsangriffe durchzuführen. „Das Hauptziel der Hisbollah ist es, so viele Menschen wie möglich in israelischen Dörfern und Armeestützpunkten zu töten“, hatte ein hochrangiger israelischer Offizier Anfang des Jahres Reportern mitgeteilt.

Steigende Spannungen an Israels Nordgrenze

Laut Conricus erfolgt die Zerstörung der Tunnel auf israelischem Territorium. Das Militär hat das Gebiet um die Gemeinde Metula zu einer geschlossenen Militärzone erklärt, den israelischen Zivilisten in der Region jedoch keine weiteren speziellen Anweisungen gegeben. Als Vorsichtsmaßnahme gegen mögliche Angriffe der Hisbollah wurden zusätzliche Truppen nach Nordisrael entsandt. Reservisten wurden nicht einberufen. Der Militärsprecher wollte keine Angaben dazu machen, ob in der Gegend zusätzliche Luftabwehrsysteme installiert wurden. Die Armee nimmt an, dass die Hisbollah ein Arsenal von über 100.000 Granaten und Raketen besitzt.

Im Jahr 2006 hatte Israel einen Krieg gegen die Hisbollah-Armee geführt. Zuletzt hatte der jüdische Staat mehrfach Luftangriffe auf Stellungen der Hisbollah und des Iran in Syrien geflogen.Die Spannungen an Israels Nordgrenze waren gestiegen, nachdem sich Premierminister Benjamin Netanjahu am Montag mit US-Verteidigungsminister Mike Pompeo in Brüssel getroffen hatte. Netanjahu hatte vor dem Treffen gesagt, er wolle mit Pompeo über das gemeinsame Vorgehen gegen den Iran und „seine Stellvertreter im Norden“ reden, womit er Syrien und den Libanon meinte. Angeblich soll Netanjahu Pompeo bei dem Treffen angewiesen haben, Beirut die Nachricht zu übermitteln, dass Israel militärisch handeln würde, sollte der Libanon nicht gegen die Hisbollah vorgehen.

Symbolfoto: Flash90.

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