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Über 100 Sprengsätze und Handgranaten auf israelische Soldaten geworfen

JERUSALEM / GAZA, 29.09.2018 (TM) – Die radikal-islamische Hamas hat ihre Drohung wahr gemacht und die Krawalle an der Grenze zwischen dem Gazastreifen und Israel ausgeweitet. Rund 20.000 Palästinenser beteiligten sich am Freitag an den Unruhen – laut Militär die schlimmsten seit zwei Monaten. Die Randalierer sabotierten nach Armeeangaben die Sicherheitsinfrastruktur, versuchten den Grenzzaun zu überqueren und drangen an mehreren Stellen auf israelisches Gebiet vor. Sie schleuderten über 100 Sprengsätze und Handgranaten auf die israelischen Truppen und auf den Zaun.

Teenager von Armee erschossen

Das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium in Gaza berichtete von sieben getöteten Palästinensern, darunter zwei Jungen im Alter von 12 und 14 Jahren. 210 Demonstranten seien verletzt worden, darunter ein 11 Jahre alter Junge, dessen Zustand als kritisch bezeichnet wurde. 90 Menschen wurden angeschossen, die übrigen seien durch Tränengas verletzt worden, das die israelischen Streitkräfte einsetzten. Auf israelischer Seite sei niemand verletzt worden, hieß es.

In die Auseinandersetzungen griff auch die israelische Luftwaffe ein, die sowohl gegen Handgranaten-Werfer vorging als auch einen Posten der Hamas angriff. In einer Stellungnahme des israelischen Militärs heißt es dazu: „Die Hamas organisiert weiterhin kriegerische Aktivitäten im gesamten Gazastreifen, indem sie zynisch Zivilisten in Gaza benutzt und Kinder gefährdet, die sie an den Sicherheitszaun schickt, um ihre Terroraktivitäten zu verbergen.“

Handgranate

Eine der Handgranaten, die gegen israelische Soldaten geschleudert wurde, aber nicht explodierte. Foto: IDF

Israelische Spezialeinheiten waren am Samstag damit beschäftigt, nicht explodierte Sprengkörper und Handgranaten unschädlich zu machen. Im Grenzgebiet waren deshalb immer wieder Explosionen zu hören.

Während der Unruhen wurden im Gazastreifen mehrere Heliumballone mit Brandsätzen gestartet, die der Wind nach Israel trieb. Dadurch seien 16 Brände ausgebrochen, erklärte ein Feuerwehrsprecher.

Will die Hamas einen neuen Krieg?

Die wirtschaftliche und humanitäre Situation im Gazastreifen hat sich in den vergangenen Wochen deutlich verschlechtert. Beobachter machen dafür nicht nur die Blockade des Küstenstreifens durch Israel und Ägypten verantwortlich. Eine große Rolle spiele der Streit zwischen der in Gaza regierenden Hamas und der Autonomiebehörde in Ramallah. Gespräche über einen langfristigen Waffenstillstand mit Israel sind gescheitert. Zudem ist das Flüchtlingshilfswerk für Palästinenser der Vereinten Nationen kaum mehr in der Lage, die Grundversorgung sicherzustellen, nachdem die USA ihre Zuschüsse gestrichen haben. Israelische Militärexperten warnen, die Hamas wolle einen neuen Krieg mit Israel anzetteln, um ihre Macht im Gazastreifen zu sichern.

Bild: Zu heftigen gewalttätigen Krawallen kam es am Samstag an der Grenze des Gazastreifens. Foto: IDF

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