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Palästinenser schießt in Gewerbepark auf Israelis: Zwei Tote

BARKAN / ARIEL, 07.10.2018 (TM) – Zwei Tote und eine Verletzte – das ist die Bilanz eines mutmaßlichen Terroranschlags, der sich am Sonntagmorgen im Gewerbepark Barkan, nahe der Siedlerstadt Ariel, ereignet hat. Nach Angaben des Rettungsdienstes Magen David Adom wurden ein Mann und eine Frau, beide etwa 30 Jahre alt, in kritischem Zustand ins Krankenhaus gebracht. Dort erlagen sie kurz darauf ihren Verletzungen. Eine weitere Verletzte, eine 54-jährige Frau, erhielt einen Schuss in die Magengegend, ist aber nicht in Lebensgefahr.

Suche nach dem Todesschützen

Ein Großaufgebot von Sicherheitskräften sucht nach dem Schützen, der nach der Tat die Flucht ergriff. Rund um den Tatort wurden Straßensperren errichtet. Hubschrauber sind im Einsatz. Aufzeichnungen von Überwachungskameras zeigen, wie der Täter mit der Waffe in der Hand davon rennt. Den Sicherheitskräften ist bekannt, um wen es sich handelt: Demnach ist der Attentäter ein junger Mann (23) aus der Stadt Sweika bei Tulkaram. Unbestätigten Berichten zufolge hatte der Palästinenser eine Maschinenpistole benutzt. Armeesprecher Ronen Manelis sagte, der Täter sei gezielt in den Gewerbepark gekommen, um dort Menschen zu ermorden.

Video mit Aufnahmen einer Überwachungskamera und vom Tatort.

Der 23-Jährige soll angeblich früher in dem Gewerbepark gearbeitet haben, aber von einer Firma entlassen worden sein. Möglicherweise ist seine Tat eine Art Racheakt an Juden. In dem Gewerbepark arbeiten rund 8000 Menschen, etwa gleich viele Juden wie Palästinenser. Die dortigen Firmen gelten als Beispiel für gelungene Zusammenarbeit und Koexistenz. „Alle möglichen Tatmotive werden untersucht“, unterstrich ein Armeesprecher. Das Militär stufte den Vorfall als „Terrorangriff“ ein. Verteidigungsminister Avigdor Lieberman schrieb auf Twitter, es sei nur eine Frage der Zeit, bis der Schütze gefasst werde.

Lob von islamistischen Terrorgruppen

Die radikalislamische Hamas veröffentlichte eine Stellungnahme: „Wir begrüßen diesen heldenhaften Angriff.“ Er richte sich gegen „die Verbrechen der Besatzer in Gaza und dem Westjordanland.“ Ähnlich äußerte sich der islamische Dschihad.

Bild: Ambulanzen des Rettungsdienstes am Tatort. Foto: Magen David Adom

UPDATE: Bei den Todesopfern handelt es sich um die 29 Jahre alte Kim Levengrond Yehezkel, verheiratete Mutter eines Babys, und den 35-jährigen Ziv Hajbi, der Ehefrau und drei Kinder hinterlässt. Das haben die Behörden am Nachmittag bekannt gegeben.

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