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Angeblicher BDS-Aktivistin wird vorläufiger Aufenthalt in Israel gewährt

JERUSALEM, 15.10.2018 (FJ) – Der Oberste Gerichtshof Israels gewährte der US-Studentin Lara Alqasem einen vorläufigen Aufenthalt im Land. Der jungen Amerikanerin wurde die angebliche Unterstützung der BDS (Boycott, Divestment and Sanctions), einer internationalen Boykottbewegung gegen Israel, vorgeworfen. Aufgrund dessen verweigerte ihr Israel zunächst die Einreise. Im Laufe dieser Woche wird in einer gerichtlichen Anhörung entschieden, ob Alqasems Gesuch, für ein Jahr lang an der Hebräischen Universität zu studieren, bewilligt werden könne.

Richter Yekuel: Israel verteidigt seine Interessen

Vor knapp zwei Wochen kam die Amerikanerin in Israel an, um einen Masterstudiengang am Lehrstuhl für Menschenrechte zu absolvieren. Ihre Klage gegen die Abschiebung wurde erstmalig im Bezirksgericht in Tel Aviv angehört, doch wurde ihr nicht stattgegeben. Richter Erez Yekuel verkündete in seinem Urteil am Freitag, dass „jeder Staat seine eigenen Interessen und die seiner Bürger verteidigt und das Recht hat, gegen einen Boykott … sowie gegen Angriffe auf sein Image vorzugehen“. Alqasem dagegen verteidigte sich und brachte an, dass sie die BDS-Bewegung im April 2017 verlassen hatte. Weiterhin würde ihre Absicht, die Hebräische Universität zu besuchen, deutlich machen, dass sie die Ziele der Organisation nicht länger unterstütze.

Alqasems Fall ist einer der umstrittensten, seit 2017 ein Gesetz auf den Weg gebracht wurde, das BDS-Anhängern den Zutritt ins Land untersagt. Die Bewegung versucht Israel international auf ökonomischer, politischer und akademischer Ebene zu isolieren. BDS-Verfechter behaupten, dass sie mit gewaltlosen Mitteln gegen ungerechte Politik vorgehen, wenn sie Unternehmen, Künstler und Universitäten dazu drängen, jegliche Beziehung mit Israel zu unterbinden. Israel hält dagegen, dass die Bewegung antisemitisch sei und ihr Motiv, den jüdischen Staat zu delegitimieren oder zu zerstören, nur verschleiere.

500 israelische Professoren unterzeichnen Petition

Inzwischen sprechen sich viele Stimmen an den Universitäten Israels und Amerikas gegen den Umgang mit der Studentin aus. An der Hebräischen Universität unterzeichneten etwa 500 Hochschulmitarbeiter eine Petition. Auch die Universitätsleitung unterstützt die Aktion und fordert von Gilad Erdan, dem Minister für innere Sicherheit und strategische Angelegenheiten, Alqasem die Einreise zu gewähren.

Bild: Lara Alqasem in einer gerichtlichen Anhörung. Foto: Miriam Alster/Flash90

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