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Erstmals Einreise-Verbot für Israel-Gegnerin

TEL AVIV, 07.12.2016 (FJ) – Zum ersten Mal hat Israel einer Israel-Gegnerin die Einreise in das Heilige Land verweigert. Am Montag machte der Staat sein Gesetz erstmals wahr und gewährte einer Unterstützerin der BDS-Kampagne keinen Eintritt. Das berichten israelische Medien.

Isabel Piri aus Malawi erreichte als Touristin den Flughafen Ben Gurion in Tel Aviv. Als durch die Einreiseinformationen deutlich wurde, dass sie die Generalsekretärin des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) ist, verweigerten israelische Sicherheitskräfte ihr die Einreise. Piri sei schließlich – nach langen Beratungen von hochrangigen Beamten – ausgewiesen worden, berichtet der Fernsehsender Kanal 10.

Der Weltkirchenrat unterstützt den Boykott von Produkten aus den Siedlungen in Judäa und Samaria. Kritiker werfen dem Rat eine einseitig propalästinensische Haltung vor, die zuweilen antisemitische Züge annehme. Der ÖRK schickt auch Freiwillige aus aller Welt in die umstrittenen Gebiete und nach Ost-Jerusalem, die als so genannte „Ökumenische Begleiter“ dienen, um den „Alltag unter einer Besatzung zu erleben“, heißt es auf der Webseite des Weltkirchenrates.

Einreisegenehmigung würde Aktivitäten stärken

Piri eine Einreisegenehmigung zu geben, würde die „inakzeptablen Aktivitäten weiter stärken“, erklärte Innenminister Aryeh Deri. Er würde all seine Autorität nutzen, um zu verhindern, dass Israel Schaden zugefügt werde.

Im November wurde ein Gesetzesentwurf verabschiedet, der verhindern soll, dass BDS-Aktivisten nach Israel einreisen. „Wer Israel isolieren möchte, soll dafür auch einen gewissen Preis bezahlen“, hieß es in einer Erklärung. Derzeit befinden sich hunderte Aktivisten der BDS-Bewegung in Israel. Die Regierung geht von dutzenden Organisationen aus, die Informationen sammeln würden, um sie im Boykott gegen Israel zu verwenden.

Die Bewegung “Boycott, Divestment and Sanctions” (BDS) tritt seit Jahren dafür ein, israelische Waren zu boykottieren und Investitionen aus Israel abzuziehen. Bislang bleibt der Erfolg der Aktivisten aber weitgehend aus: weder haben größere Unternehmen ihre Zusammenarbeit mit israelischen Partnern aufgegeben, noch haben internationale Investitionsfonds ihre Tätigkeiten im Land beendet.

Foto: Facebook/Boykott, Divestment and Sanctions (BDS) Movement (Demonstration in Schottland)

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