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Israel will Kanal-Projekt mit Jordanien voranbringen

JERUSALEM / AMMAN, 02.11.2018 (FJ) – Um die Verbindungen zum Nachbarland Jordanien zu verbessern, will Israel ein gemeinsames Kanalprojekt neu aufrollen. Das hat die Zeitung Haaretz berichtet. Die Pläne, gemeinsam Wasser aus dem Roten Meer zu pumpen, waren seit Längerem ins Stocken geraten. Laut israelischen Behörden könnten die wiederholten Verzögerungen ein zentraler Faktor für die anhaltenden Spannungen zwischen Jerusalem und Jordanien sein. Denn der Kanal könnte den gravierenden Wassermangel von Israels Nachbarland beseitigen: Eine geplante Entsalzungsanlage in Jordanien soll die Region mit Trinkwasser versorgen, während die Sole in Richtung Norden zum schrumpfenden Toten Meer gepumpt werden soll. Durch die Verwendung von Wasserturbinen könnten dabei gleichzeitig erneuerbare Energien erzeugt werden.

Diplomatische Spannungen mit Jordanien

Bürokratische Hürden, Finanzierungsschwierigkeiten, Einwände von Umweltschützern sowie diplomatische Spannungen zwischen den Ländern hatten das Projekt hinausgezögert. Israelische Behörden prüfen nun die Möglichkeit, die Bedeutung des Projekts im Hinblick auf seine Auswirkungen auf die Sicherheit neu zu definieren, um bürokratische Prozesse zu erleichtern.
Jordanien hatte vergangenen Monat bekannt gegeben, Pachtverträge mit Israel für Ländereien in der Arava-Wüste nach 24 Jahren nicht weiter verlängern zu wollen. (Fokus Jerusalem berichtete.)

Die Spannungen zwischen Israel und Jordanien haben in den letzten Monaten zugenommen. Dabei spielen vor allem der umkämpfte Status Jerusalems und ihrer heiligen Stätten, der Stillstand der Friedensgespräche mit den Palästinensern, sowie die Erschießung von zwei jordanischen Bürgern durch einen israelischen Botschaftswächter in Amman im letzten Jahr eine Rolle.

Foto: Salzformationen au dem Toten Meer im April 2018. Quelle: Mendy Hechtman / Flash90.

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